Vier Tage nach dem Terroranschlag von Barcelona ist am Montagnachmittag (21.8.) der Hauptverdächtige Younes Abouyaaquoub von der Polizei niedergestreckt worden. Das haben die Mossos D'Esquadra, die katalanische Regionalpolizei, gegen 18.30 Uhr per Twitter bestätigt.

Der Zugriff erfolgte in Sant Sadurní d´Anoia in der Region Barcelona. Ein Sprengstoffgürtel, den der Mann trug, erwies sich nach einer Untersuchung als Attrappe. Eine Frau habe die Polizei informiert, nachdem der Mann sich Häusern in dem kleinen Ort Subirats genähert hatte, berichten spanische Medien. Als er angesprochen worden sei, flüchtete er in nahe gelegene Weinberge. Dort wurde er demnach von der Polizei gestellt.

Der junge Mann wird beschuldigt, mit einer Kamikaze-Fahrt über den Prachtboulevard Las Ramblas am Donnerstag (17.8.) den Tod von 13 Menschen verursacht und mehr als hundert Personen verletzt zu haben. Er war europaweit gesucht worden, obwohl die Ermittler keine Indizien dafür sahen, dass er das Land verlassen haben könnte.

Unterdessen korrigierten die Behörden die Opferzahl noch einmal nach oben. Offiziell zu den 15 Toten der Attentate von Barcelona und Cambrils wird nun auch ein Mann gezählt, der am Donnerstag nach der Terrorfahrt offenbar von Abouyaaquoub erstochen wurde, als dieser auf seiner Flucht den Wagen des Mannes an sich riss. Von den auf den Ramblas überfahrenen Passanten wurden am Montag noch rund 50 in Krankenhäusern behandelt.

Nach dem Terroranschlag von Barcelona waren auch auf Mallorca die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verstärkt worden. An Einfahrten zu zentralen Einkaufsstraßen in Palma de Mallorca waren LKW-Sperren aufgestellt worden, die die Feuerwehr umgehend kritisierte, weil sie im Brandfall die Hindernisse nicht passieren könne. /jk