Voller geht nicht? Doch! Im fünften Jahr in Folge konnten die Hoteliers auf Mallorca und den Nachbarinseln einen neuen Rekord bei der Auslastung ihrer Betten aufstellen. Im Juli waren 91,1 Prozent Übernachtungskapazitäten auf den Balearen belegt - deutlich mehr als in jeder anderen Region Spaniens.

Wie eine am Mittwoch (23.8.) veröffentlichte Studie des spanischen Statistikinstituts INE zeigt, liegt die Quote im spanischen Durchschnitt nur bei 75,4 Prozent Auslastung. Auf Platz zwei liegen die Kanaren mit 84,7 Prozent.

Vor allem in Palma de Mallorca sind im Juli so gut wie keine Betten freigewesen. Und wo die Nachfrage groß ist, da steigen auch die Preise: 106 Euro müssen Übernachtungsgäste im Durchschnitt für ein Hotelzimmer auf den Balearen bezahlen, der spanische Durchschnitt liegt bei 75 Euro.

Nicht nur im Vergleich zu anderen Regionen sind die Daten gewaltig. Auch die Entwicklung der Balearen kann sich sehen lassen: Im Juli 2011 zahlte man auf Mallorca und Co. durchschnittlich nur 66 Euro pro Zimmer, also 60 Prozent weniger als in diesem Sommer.

Und wo geht all das Geld hin? Regelmäßig kritisieren Experten, dass die Einnahmen, die durch den Tourismus entstehen, nicht beim Gros der Bevölkerung ankommen. Auch die aktuellen Statistiken deuten darauf hin. Die Personalstärke im Hotelsektor wurde seit 2011 zwar um rund 12.600 Personen aufgestockt, das sind aber nur 28 Prozent mehr - weit entfernt also von der 60-prozentigen Preissteigerung. Und die Löhne der Angestellten sanken sogar leicht, von 1.685 Euro Bruttomonatsgehalt (Juli 2011) auf 1.653 Euro (Juli 2016).

Hoteliers weisen den Vorwurf der sozialen Schieflage zurück. Man habe in den vergangenen fünf Jahren rund eine Milliarde Euro für Renovierungsarbeiten ausgegeben, um die Einrichtungen aufzuwerten und in der Sterne-Skala aufzusteigen. /somo