Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem am Mittwoch (30.8.) die Pläne zur Verdopplung der Touristensteuer auf Mallorca bekannt geworden waren, nahmen Vertreter der Tourismusbranche Stellung und warnten einhellig vor den Folgen einer Erhöhung der 2016 eingeführten Abgabe.

Peter Fankhauser, Geschäftsführer des Reisekonzerns Thomas Cook, verwies bei einer Pressekonferenz am Mittwochabend darauf, dass eine höhere Touristensteuer Mehrkosten für die Reisenden darstelle, die sich dann im Falle gleichwertiger Angebote für eine Konkurrenzdestination entscheiden könnten. Dies sei insbesondere im Fall von Familien denkbar. Die gestiegenen Hotelpreise auf Mallorca dagegen ließen sich durch die gesteigerte Qualität rechtfertigen. Eine höhere Abgabe werde Folgen für die Kunden, die Unternehmen und die Destination selbst haben.

Umfrage: Wären Sie bereit, eine doppelt so hohe Touristensteuer zu zahlen?

Deutlich wurde vor allem Juan Molas, der Präsident des spanischen Hoteliersverbandes, ebenfalls auf der Pressekonferenz von Thomas Cook. Er sei absolut dagegen und glaube nicht, dass die Landesregierung ein Konzept habe, wohin die Einnahmen überhaupt fließen sollen.

Inma de Benito, Präsidentin des mallorquinischen Hoteliersverbandes, sprach auf der Pressekonferenz von einer „miserablen Entscheidung". Sie fürchte um die Beliebtheit der Inseln. Die Pläne seien schädlich und übereilt - schon allein, weil Mallorca-Urlauber noch gar nicht sehen könnten, in welche Projekte die bisherigen Einnahmen geflossen seien. Eine höhere Abgabe könne Urlauber in großer Zahl abschrecken, und das nicht nur in der Hauptsaison. Zudem verfügten die Urlauber über weniger Kaufkraft, was Gastronomen und Einzelhändler zu spüren bekommen dürften. Vorsitzende Inma Benito warnte zudem, dass auch die Investitionen der Hoteliers schwieriger würden, wenn eine höhere Abgabe bei der Preisgestaltung der Übernachtungspreise berücksichtigt werden müsse. /jk/ff

Hintergrund: Fragen und Antworten zur Touristensteuer auf Mallorca