In Montuïri in der Inselmitte von Mallorca hat am Montag (25.9.) die Exhumierung von Opfern des Spanischen Bürgerkriegs begonnen. Seit dem Morgen wird auf dem Friedhof des Ortes nach den sterblichen Überresten von vier Franco-Opfern gesucht, die im Oktober 1936 zu Beginn des Bürgerkriegs von Schergen des nationalen Lagers ermordet worden waren. Zum Beginn der Arbeiten waren auch die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol und Kulturministerin Fanny Tur anwesend.

Es ist nach Sant Joan und Porreres das inzwischen dritte Mal auf Mallorca, dass Gemeinschaftsgräber aus dem Bürgerkrieg geöffnet werden. 2016 waren erstmals mit institutionellem Rückhalt 55 Skelette aus einem Massengrab auf dem Friedhof von Porreres exhumiert worden. Grundlage ist ein Balearen-Gesetz der Linksregierung: Eine Kommission prüft, welche der 47 auf Mallorca bekannten Gräber, in denen Franco-Opfer anonym verscharrt wurden, geöffnet werden.

Zeitzeugen und Historker haben den mutmaßlichen Ort angegeben, wo die Opfer auf dem Friedhof von Montuïri verscharrt worden waren. Es handelt sich um den Bauern Miquel Mascaró Ballester, den Schmied Bartomeu Ballester Roig, den Fahrer Joan Vidal Sansó sowie den Bauern Jaume Puig Puigserver Bestard.

Die Arbeiten werden ausgeführt von der Wissenschaftsgesellschaft Aranzadi, die zuvor eine öffentliche Ausschreibung der Landesregierung gewonnen hatte. Die Gesellschaft hatte bereits die Arbeiten in Porreres verantwortet. /ff