In dem sich zuspitzenden Konflikt in Katalonien um das für Sonntag (1.10.) angekündigte Unabhängigkeitsreferendum schlagen auch auf Mallorca die Wellen weiter hoch. So hat das soziale Netzwerk Facebook eine Seite geschlossen, auf der zu einer Demonstration in Palma de Mallorca für die Abhaltung des Referendums aufgerufen wurde. Die Kundgebung ist für Freitag um 19 Uhr auf der Plaça d'Espanya geplant.

Zuvor hatte die Guardia Civil bereits die Seite Dinsairbnb.cat schließen lassen, auf der eine Replik einer Website der katalanischen Regionalregierung veröffentlicht worden war, die über das vom spanischen Verfassungsgericht für illegal erklärten Abstimmung informierte. Unklar ist, ob im Fall von Facebook ebenfalls eine Anordnung der Polizei vorlag oder das soziale Netzwerk von sich aus eingeschritten ist.

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Eine Gegendemonstration ist unterdessen für Samstag um 12 Uhr auf dem Rathausplatz geplant. Aufgerufen hat dazu die konservative Stiftung Fundación Círculo Balear. Demonstriert werden solle für die "Einheit der Nation auf der unsere Demokratie und unsere Freiheitsrechte ruhen".

Seitdem die Polizei in Katalonien mit Festnahmen und Hausdurchsuchungen gegen das geplante Unabhängigkeitsreferendum vorgeht, gibt es immer wieder Solidaritätsakte linker Gruppierungen auf Mallorca. Mehrere Gemeinderäte beschlossen Erklärungen, in denen sie das Vorgehen der Zentralregierung in Katalonien verurteilten. /ff

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