Wer an der Plaça Major im Herzen von Palma de Mallorca mit der Rolltreppe ein Stockwerk nach unten fährt, dem bietet sich momentan alles andere als ein fröhliches Bild belebter Ladenlokale. Stattdessen wirkt die unterirdische Passage heruntergekommen, viele Geschäftsräume stehen leer. Deren Besitzer sowie die Betreiber der wenigen Geschäfte, die noch immer geöffnet haben, machen jetzt Druck beim Rathaus - sie wollen endlich wissen, wie es mit der Galerie weitergehen wird.

"Wir sind sehr besorgt", so Alejandro Capellà. Er ist der Präsident der Eigentümer der Ladenlokale, die in der insgesamt 4.000 Quadratmeter großen Verkaufszone unter der Erde angesiedelt sind. "Wir fordern neue Gespräche." Diese hätten seit Juli 2016 nicht mehr stattgefunden, nun befürchtet er, das Rathaus könne überlegen, zukünftig auf große Ketten statt lokalen Einzelhandel setzen - immerhin läuft die Konzession vieler Lokale unter der Plaça Major im September 2019 aus.

Auch der Präsident der Unternehmen in der Galerie, Andreu Isern, zeigt sich ungeduldig und würde gerne wissen, auf welchem Stand das Rathaus mit seinen Plänen ist. "Ein paar gastronomische Angebote hinzuzufügen könnte bestimmt funktionieren", bewertet er.

Dem stimmt der Vorsitzende von Palmas Einzelhandelsverbands Pimeco, Bernat Coll, zu. Er ist vor allem besorgt über die Aussage von Verkehrsdezernent Joan Ferrer, der Mitte September anmerkte, dass darüber nachgedacht werde, einen Großteil Plätze im angrenzenden Parkhaus für Residenten zu reservieren. "Wenn wir öffentliche Parkplätze wegnehmen, wer interessiert sich dann noch für Palmas Zentrum", so Coll.

Auch gegenüber der Presse gibt sich Palmas Rathaus bisher bedeckt. Man sei dabei, die verschiedenen Möglichkeiten zu studieren, hieß es nur. Ziel sei es, weiterhin eine Verkaufszone in der Galerie unterzubringen, Details zu den Planungen gebe es aber noch nicht. /somo