Der Katalonien-Konflikt hat auch die Debatte im Balearen-Parlament am Dienstag (3.10.) überschattet. Als Zeichen für "Demokratie und Zivilgesellschaft" verteilte die Regionalpartei Més per Mallorca weiße Margeriten an alle Abgeordneten und protestierte auf diese Weise gegen den Polizeieinsatz beim Referendum am vergangenen Sonntag in Katalonien. Das Vorgehen erinnere an die Repression autoritäter Regime, hieß es bei der Linkspartei, die zusammen mit den Sozialisten auf Mallorca regiert.

Die Sprecherin der oppositionellen Volkspartei, Margalida Prohens, dagegen warf der sozialistischen Ministerpräsidentin Francina Armengol eine zunehmende Radikalität vor. Die Regierung sei nur einen Schritt davon entfernt, den Rauswurf von Beamten der Guardia Civil und der Nationalpolizei aus Hotels in Katalonien zu rechtfertigen, wie Anfang der Woche geschehen.

Während die PP hinter dem umstrittenen Polizeieinsatz steht, warf Armengol der Zentralregierung Unverhältnismäßigkeit vor. "Glauben Sie nicht, dass die Vorgänge vom Sonntag eine Schande für die Demokratie sind", so die Ministerpräsidentin.

Hintergrund: Eskalation in der Katalonien-Krise