Die Abwicklung von Air Berlin hat auch Konsequenzen für Arbeitnehmer auf Mallorca, der über viele Jahre wichtigsten Destination der mittlerweile insolventen Fluggesellschaft. Auf der Insel sind noch 43 Mitarbeiter beschäftigt, die mehrheitlich in einem Callcenter arbeiten. Weitere 12 Mitarbeiter sind in der Technik am Flughafen tätig.

Wie auch alle anderen Air-Berlin-Mitarbeiter erhielt auch die Mallorca-Belegschaft am Montagmorgen (9.10.) eine E-Mail, in der der Vorstandsvorsitzende Thomas Winkelmann und der Insolvenz-Beauftragte Frank Kabekus ankündigten, dass der "eigenwirtschaftliche Flugverkehr spätestens ab dem 28. Oktober" nicht mehr möglich sei. Mit anderen Worten: Air Berlin stellt den Betrieb definitiv ein. "Wir möchten euch daher ausdrücklich ermutigen, euch auf dem Arbeitsmarkt umzuschauen", heißt es in dem in vertraulichem Airberliner-Tonfall verfassten Schreiben.

Für die Mallorca-Mitarbeiter geht es aber zunächst einmal darum, die Details der Abwicklung zu erfahren. Rafael Bohórquez, von der Gewerkschaft USO Baleares, hält es für möglich, dass der Stützpunkt bereits am kommenden Montag (19.10.) geschlossen wird. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Stellenabbau erfolgt über einen sogenannten ERE (Expediente de Regulación de Empleo). Die bei dieser Regelung vorgesehene Entschädigung sieht eine Zahlung von 20 Tagessätzen pro gearbeitetem Jahr vor, bei einem Maximum von zwölf Jahren.

Oder aber Air Berlin ist zu dem Zeitpunkt, an dem der ERE wirksam würde, nicht mehr zahlungsfähig und der für diese Fälle vorgesehene Garantiefonds FOGASA müsste einspringen. Das könnte für manche Mitarbeiter erhebliche Einbußen bedeuten, da zwar auch FOGASA nach dem 20-Tage-12-Jahre-Schlüssel zahlt, aber einen maximalen Tagessatz des doppelten sogenannten Salario Mínimo Interprofesional vorsieht. Das entspräche derzeit 47,18 Euro. /ck