Das Bergdorf Fornalutx auf Mallorca hat am frühen Donnerstagmorgen (7.9.) seinen ersten Stierlauf "Correbou" nach den verschärften Regeln des Tierschutzgesetzes gefeiert: mit einem angeblich zahmen Stier, der an einer Leine durchs Dorf geführt wurde, ohne Schmerzen und Blutvergießen. Trotzdem hatten sich Tierschützer eingefunden, um ihren Protest gegen das Fest zum Ausdruck zu bringen, das durch den Konflikt mit der neuen Gesetzgebung der balearischen Landesregierung in den vergangenen Monaten viel Streit verursacht hatte.

Hunderte von Dorfbewohnern und Correbou-Fans jubelten, als der Stier um 8.10 Uhr die Treppen zur Plaça Espanya hinuntergeführt wurde. Wie MZ-Schwesterzeitung berichtet, tat auch der Regen der guten Stimmung keinen Abbruch.

Feierlich setzte Aïda Bisbal, eine ausgewählte junge Dorfbewohnerin in mallorquinischer Tracht, dem Stier eine Lorbeerkrone auf - diese alte Tradition war in den vergangenen Jahren eingeschlafen und nun wieder belebt worden. Ganz ohne Murren ließ das Tier dies nicht über sich ergehen, mehrmals mussten Helfer eingreifen. "Dieser Correbou war gefährlicher als so mancher der vergangenen Jahre", war die Meinung vieler. Denn in der Vergangenheit waren dem Stier Seile an den Hörnern befestigt worden, um ihn in Schach zu halten, dadurch sei er besser zu kontrollieren gewesen als dieses Mal.

Derweil protestierten rund zehn Tierschützer mit Plakaten gegen den Event. "Fornalutx, es reicht mit dem Missbrauch", war dort zu lesen. Und immer wieder riefen sei ein Wort: "Abschaffen!" /somo