Eine Gruppe von Tauchern wollte vor zwei Wochen in Ruhe die Meereswelt vor der Küste vor El Toro inspizieren. Zwanzig Meter tief waren sie unter Wasser auf Entdeckungstour, als sie plötzlich Stimmen hörten. So recht wusste niemand, woher die Geräusche kamen. Da erschien plötzlich ein knallgelbes Unterwassergefährt vor ihren Augen. Im Inneren des Mini-U-Bootes saß entspannt ein älteres Pärchen - stilsicher ebenfalls in gelb gekleidet - und grüßte freundlich. „Man fühlte sich an einen James-Bond-Film erinnert", sagte einer der Taucher später der MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca". So etwas hätte er noch nie gesehen. Und er würde viel tauchen.

Bei den U-Booten der Firma Triton „handelt es sich um das neue Freizeitspielzeug für reiche Leute", schrieb die Wirtschaftszeitung „Expansión". Der Mindestpreis für solch ein Gefährt beträgt 1,5 Millionen US-Dollar. Dafür kann man mit dem 3.900 Kilogramm schweren Gerät bis in Tiefen von 500 Metern vordringen und den Luxus genießen, dabei nicht nass zu werden. Die Acrylglaskuppel bietet einen herrlichen Rundumblick auf Neptuns Reich.

Angetrieben wird das 3,2 Meter Lange, 2,65 Breite und 1,8 Meter Hohe Spaßmobil von einem Elektro-Motor, die Batterien sollen bis zu zehn Stunden reichen, Höchstgeschwindigkeit sind 3 Knoten (etwa 6 Km/h). Ein Reservetank hält für eventuelle Notfälle Sauerstoff für zusätzliche 96 Stunden bereit. An Bord ist Platz für einen Piloten und zwei Passagiere, gesteuert wird mit einem Joystick.

Laut des US-amerikanischen Hersteller-Unternehmens sei das U-Boot für wissenschaftliche Forschungen, Erkundungsfahrten, aber auch für touristische Ausflüge geeignet.

Nachdem die Tauchergruppe das U-Boot bestaunt und ein paar Fotos geschossen hatte, kehrte sie an Land zurück. Einen Kilometer entfernt von der Küste sahen sie ein großes Schiff mit einem motorisierten Greifarm - die Basis des gelben U-Bootes. Die Firma Triton erklärte später, dass es sich um eine Vorführung für Umweltschützer und mögliche Kunden gehandelt habe. Die entsprechende Erlaubnis der Hafenbehörde von Calvià hatte Triton eingeholt.

Das balearische Umweltministerium führte zeitgleich Untersuchungen in diesem Meeresabschnitt durch und bestätigte, dass die U-Boote gegen keine Gesetze verstoßen und sich an die Umweltrichtlinien gehalten hätten.

Und noch einen Vorteil biete das U-Boot. Falls sich der Trend eines Tages zu einem Massenphänomen entwickeln sollte, dann findet er diesmal wenigstens unter Wasser statt.