Der am Samstag (21.10.) festgenommene mutmaßliche Vergewaltiger und Brandstifter war vermutlich aus einem Jugendheim auf Mallorca entflohen. Das ergaben die ersten Ermittlungen der Nationalpolizei, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag (24.10.) veröffentlicht.

Die Polizei nahm den 20- oder 21-jährigen Franzosen fest, weil er im Verdacht steht, am 17. Oktober in Palma eine Frau in ihrer Wohnung im Stadtteil Pere Garau zunächst vergewaltigt, sie dann gefesselt und in ihrer Wohnung Feuer gelegt zu haben. Die Ermittler glauben, dass der mutmaßliche Täter seinem Opfer zuvor Medikamente in hohen Dosen verabreichte, um sie gefügig zu machen. Außerdem könnte er unter Drohung von Gewaltanwendung die Zugangsdaten für Kreditkarten erpresst haben, da er anschließend von Kameras am Geldautomaten beim Geldabheben gefilmt worden war. Diese Aufnahmen führten später zur Festnahme des Mannes.

Der Fall hatte große Betroffenheit ausgelöst. Die Frau konnte sich nach der Vergewaltigung aus eigener Kraft von ihren Fesseln lösen und halbnackt auf die Straße laufen. Sie wurde ins Krankenhaus von Son Espases gebracht. Die Feuerwehr brachte die Flammen unter Kontrolle und schaffte es, mehrere Katzen wiederzubeleben, die sich gemeinsam mit der Frau in der Wohnung aufgehalten hatten.

Die Polizei ermittelt nun, ob der mutmaßliche Vergewaltiger für weitere Straftaten verantwortlich gewesen sein könnte. Konkret wird untersucht, ob er in den Tagen, in denen nach ihm gefahndet wurde, Raubüberfälle und Einbrüche verübte. Der Verdächtige verweigerte vor der Polizei und dem Haftrichter die Aussage.

Da der Mann nach der Festnahme mit Selbstmord drohte, wurde er zunächst in die Psychatrie eingewiesen. Dort schlossen die Ärzte eine schwere psychische Krankheit aus. /jk /tg