Ein auf Mallorca lang gehegter Traum soll schon bald in Erfüllung gehen: Die Insel soll endlich wieder ein Schifffahrtsmuseum erhalten, das Bewohnern und Besuchern die Jahrtausende lange maritime Tradition der Mittelmeerinsel aufzeigen wird. Nach verschiedenen gescheiterten Anläufen will der mallorquinische Inselrat am Donnerstag (9.11.) ein konkretes Projekt mit zuständigem Personal und entsprechenden Mitteln beschließen, wie ein Sprecher MZ bestätigte.

Das Projekt des Consell de Mallorca sieht einen Anfangsetat von 250.000 Euro vor. Die balearische Regierung soll außerdem 75.000 Euro zusteuern. Die Stadt Palma stellt die Räumlichkeiten Ses Voltes am Kathedralen-See Parc de la Mar und wahrscheinlich zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Der See vor der Kathedrale soll benutzt werden, um einzelne Schiffe in ihrem Element schwimmend auszustellen.

Das Ausstellungszentrum Ses Voltes und der Kathedralen-See sollen aber nur der Anfang sein für ein Projekt, das mehrere Orte - zum Beispiel auch an den Häfen der Insel - dezentral unter dem Motto Schifffahrt vereinen soll, heißt es in der Projektbeschreibung. Es sei die Aufgabe des nun einzurichtenden Konsortiums des Museums, diese Projekte nach und nach umzusetzen.

Vorgeschichte

In den Jahren 1951 bis 1972 gab es auf Mallorca schon einmal ein Schifffahrtsmuseum. Als es - zunächst für Umbauarbeiten und dann permanent - geschlossen wurde, wanderten die knapp 300 Exponate teilweise in den Besitz der balearischen Landesregierung. Da es aber weder Geld noch Personal gab, die Schiffe auszustellen oder zu pflegen, gingen viele der Stücke über die Jahre kaputt. Einzelne Stücke wurden im Museu de Mallorca oder im Consolat de la Mar ausgestellt. /tg