Wende im Korruptionsskandal um den inhaftierten Disco-König Bartolomé Cursach auf Mallorca. So hat eine Kronzeugin, die den Unternehmer gegenüber Justiz und Medien stark belastete, ihre Aussage geändert. Sie sei von Untersuchungsrichter und Staatsanwalt unter Druck gesetzt worden, erklärte die Frau gegenüber ihrem Anwalt, wie mallorquinische Lokalmedien am Freitag (24.11.) berichteten. Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" schreibt hingegen von einer "Offensive der Anwälte", die das Ziel habe, Richter Manuel Penalva und Staatsanwalt Miguel Ángel Subirán von dem Fall abzuziehen. Beide wiesen die Anschuldigungen gegenüber dem "Diario de Mallorca" zurück.

Der Betreiber des Partytempels Megapark, der Diskothek BCM und etlicher anderer Unternehmen wartet derzeit in Untersuchungshaft auf seinen Prozess. Ihm werden über ein Dutzend schwerer Delikte vorgeworfen, unter anderem soll er jahrzehntelang Polizisten bestochen haben.

In dem Ermittlungsverfahren gebe es zahlreiche Unregelmäßigkeiten, wird die Kronzeugin nun zitiert. Sie verweist auf Whats-App-Nachrichten, in denen sie zu falschen Aussagen über in den Skandal verwickelte Polizisten aufgefordert worden sei. Die Frau soll zudem Gespräche mit dem Untersuchungsrichter und dem Staatsanwalt heimlich aufgenommen haben. Anwälte haben inzwischen laut der Zeitung "Última Hora" Anzeige gegen die beiden eingereicht. Cursach soll unterdessen am kommenden Montag (27.11.) erneut vernommen werden.

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