Trotz des Termins an einem Werktag zeichnet sich bei den Regionalwahlen in Katalonien eine hohe Beteiligung ab. Bis Donnerstagmittag (21.12.) gaben bereits 34,69 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie die Regionalregierung mitteilte. Dieser Wert liegt leicht unter dem der Wahlen vor zwei Jahren, als der Urnengang allerdings an einem Sonntag stattfand. Schon vor Öffnung der Wahllokale bildeten sich vielerorts lange Schlangen. Bis zum Abend könnte sogar eine neue Rekordbeteiligung von mehr als 80 Prozent erreicht werden, heißt es.

Umfragen sagen ein knappes Ergebnis voraus, Separatisten und ihre Gegner liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Insgesamt sind 5,5 Millionen Katalanen zur Wahl aufgerufen. Die Wahllokale schließen um 20 Uhr, mit aussagekräftigen Hochrechnungen wird erst am späten Abend gerechnet. Verkünden wird die Ergebnisse der Mallorquiner und Wahl-Katalane Juan Antonio Puigserver, zuständiger Abteilungsleiter im katalanischen Innenministerium.

Die vorgezogenen Neuwahlen in Katalonien sind richtungsweisend für die unmittelbare Zukunft der Region und ganz Spaniens. Die Separatisten hoffen darauf, ihre absolute Mehrheit der Sitze zu verteidigen, um den Unabhängigkeitsprozess am Leben zu erhalten. Die Unionisten versuchen, dies zu verhindern.

Madrid hatte nach einem Unabhängigkeitsbeschluss des katalanischen Regionalparlaments Ende Oktober die Separatisten entmachtet und die Kontrolle in der Region übernommen. Die Zwangsverwaltung soll enden, sobald eine neue Regionalregierung ihr Amt antritt. /ff

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