In ihrer Kritik gegen die Erhöhung der Touristensteuer haben die Hoteliers auf Mallorca nun Rückendeckung von einem weiteren großen Akteur der Tourismusbranche bekommen. Der internationale Verband der Kreuzfahrt-Reedereien (Cruise Lines International Association, CLIA) kritisierte die mit dem 1. Januar 2018 in Kraft getretenen Veränderungen. Diese sehen nicht nur die Verdopplung der Touristensteuer während der Sommersaison vor, sondern verschärfen auch die Bestimmungen für Kreuzfahrtschiffe. 2017 waren Kreuzfahrer von der Abgabe befreit, wenn sie sich weniger als zwölf Stunden in einem Hafen der Balearen aufhielten. Diese Befreiung fiel mit dem Jahreswechsel weg.

Die Balearen schaffen sich auf diese Weise einen "gefährlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Konkurrenten in Ländern wie Türkei, Tunesien oder Ägypten", erklärte ein CLIA-Sprecher. Katalonien und Balearen seien die einzigen europäischen Destinationen, die solch eine Abgabe kassieren. "Im restlichen Europa werden wir als Transportmittel verstanden und nicht als Unterkunft", heißt es in der Erklärung weiter.

Hintergrund: Fragen und Antworten zur Touristensteuer

Die in der Sommersaison geltende Gebühr von zwei Euro pro Passagier sei zudem dreimal so hoch wie die in Katalonien. Aber auch die Wintergebühr von 50 Cent wirke sich kontraproduktiv auf die Ausweitung der Tourismussaison aus.

Die Abgabe von Passagieren auf Kreuzfahrtschiffen zu kassieren, während sie von Reisenden per Flugzeug, Fährschiff oder Privatyacht nicht eingezogen werde, stelle eine Benachteiligung dar. Außerdem könnte es sich um eine unzulässige Doppelbesteuerung handeln, da man ja bereits Hafengebühren zahlen müsse. /tg