Seinen Namen möchte er lieber nicht in der Zeitung lesen, sein Gesicht wurde auf seinen Wunsch hin verpixelt. Im Interview mit der MZ-Schwesterzeitung Diario de Mallorca berichtet der Chef der Ermittlungsgruppe Betäubungsmittel der Nationalpolizei von dem Kampf gegen den Drogenhandel auf der Insel. Dabei ist er sich bewusst, den Krieg gegen die Drogen nicht gewinnen zu können. "Solange es eine Nachfrage gibt, wird es auch ein Angebot geben", sagt der Polizist dem Diario de Mallorca.

Sieben größere Einsätze habe man im Jahr 2017 auf Mallorca durchgeführt, dabei wurden 32 Personen festgenommen und 21 inhaftiert. Sichergestellt wurden 13 Kilogramm Kokain, 50 Gramm Heroin und 215.000 Euro wurden beschlagnahmt.

Bei der "Operation Tank" wurde laut dem Ermittler der größte Kokain-Einführer der Insel festgenommen. Er habe auch die einschlägigen Händler in dem Drogendorf Son Banya beliefert. „Nach unseren Berechnungen werden pro Jahr etwa 125 Kilogramm Drogen auf die Insel geschleust."

Dabei würden die Clans "La Rosario" und "El Moreno" aus Son Banya rund 3000 Euro pro Tag einnehmen. Das Geld sei sauber. Sie hätten halt viele Münder zu stopfen. Das viele Geld würden sie zum Teil vergraben. Es sei eine Lebensversicherung und Vorsorgeplan. Einmal habe er sie gefragt, warum sie noch in dem Dorf leben. Sie hätten geantwortet, dass sie sich dort sicher fühlen. „Die Häuser sind innen sehr luxeriös", sagt der Ermittler. Selbst wenn Son Banya abgerissen wird, würden sie eben an einen andern Ort ziehen und wahrscheinlich weitermachen.