Im Krankenhaus Son Llàtzer in Palma de Mallorca wird derzeit eine Frau behandelt, die an Lepra erkrankt ist. Das hat das balearische Gesundheitsministerium jetzt im Rahmen des Welt-Lepra-Tags bekannt gegeben.

Es ist nicht der erste Lepra-Fall auf Mallorca in den vergangenen Jahren. Wie es heißt, wurden seit dem Jahr 1959 genau 41 Fälle auf den Balearen dokumentiert, seit 1999 waren es ausschließlich Fälle von Menschen, die sich im Ausland angesteckt hatten. Auch im aktuellen Fall handelt es sich um eine Frau aus der Dominikanischen Republik, die sich vermutlich in Lateinamerika infizierte.

"In den vergangenen 15 Jahren haben wir in Son Llàtzer zwei Fälle behandelt. Im Jahr 2010 einen Mann aus dem Senegal und im Jahr 2014 eine Dominikanerin", so Cristina Nadal, Chefärztin für Dermatologie in Son Llàtzer. Entgegen der weitverbreiteten Auffassung betonte sie, dass von Lepra-Patienten nur eine geringe Ansteckungsgefahr ausgehe. Gefährdet seien vor allem Menschen, die in prekären sanitären Bedingungen leben und deren Immunsystem geschwächt ist.

Lepra ist derzeit vor allem in Indien, Brasilien und Indonesien verbreitet. Dort leiden aktuell rund drei Millionen Menschen unter der chronischen Infektionskrankheit, bei der die Nerven absterben und die Gefäße der Arterien und Venen durch eine Verdickung des Blutes verstopfen. Die Betroffenen verlieren meist das Gefühl für Kälte, Wärme und auch Schmerz. /somo