Darauf muss man erst einmal kommen: Im Sommer 2014 gaben sich zwei Männer als Vertreter eines Interessenten für ein Apartment-Gebäude in Peguera aus. Der Verkauf sollte in einem Notariat in Palma de Mallorca formalisiert werden.

Am Tag vor dem vereinbarten Treffen verabredete sich einer der beiden vermeintlichen Makler in einer Bank in Palma de Mallorca mit den Verkäufern, einem Ehepaar. Das Ehepaar sollte ihm beweisen, dass es die Maklerkaution von 450.000 in bar bezahlen könne.

Das taten die Verkäufer auch. Das Geld befand sich in einem Schließfach. Der Mann bat darum, die 500-Euro-Scheine zählen zu dürfen, steckte sie danach in einen Umschlag, den er mitgebracht hatte, und gab sie zurück. Kurz zuvor jedoch tauschte er diesen Umschlag zunächst unbemerkt gegen einen anderen mit leeren Zetteln aus, aus dem lediglich ein 500-Euro-Schein herauslugte. Kurz darauf verließ er die Bank, später die Insel und ward erst einmal nicht mehr gesehen.

Zum Notartermin am darauffolgenden Tag erschien keiner der beiden vermeintlichen Makler.

Der Trickbetrüger, der zunächst die Insel verlassen hatte, ist nun zu einer gegen ein tägliches Bußgeld von 3 Euro, zahlbar über 24 Monate aufgehobenen Haftstrafe von einem Jahr und einer Entschädigung von 150.000 Euro verurteilt worden. Sein Komplize hatte bereits im September 2017 eine Haftstrafe von zwei Jahren akzeptiert. /pss/ck