Nach der vorläufigen Festnahme des Vorstands und Miteigentümers der Hotelkette Riu wegen des Verdachts der Bestechung hat Luis Riu die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in Interviews mit der Lokalpresse auf Mallorca zurückgewiesen. Es habe niemals Übereinkünfte mit dem früheren Baudirektor von Miami Beach gegeben, wonach dieser im Gegenzug für Genehmigungen kostenlos in Hotels der Gruppe übernachten habe dürfen, heißt es in einem schriftlichen Interview gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Man dürfe Gesten der Gastfreundschaft nicht aus dem Zusammenhang reißen, so der Manager, "kein Beamter hat etwas Ungebührliches zu unseren Gunsten getan". Er bedaure, dass der Fall einen Schatten auf das Image von Riu werfe. Das sei ungerecht, vor allem hinsichtlich des Medienechos. Er habe großes Interesse, seine Unschuld zu beweisen, und sei dankbar für die Solidaritätsgesten von Kunden, Geschäftspartnern und Lieferanten in der ganzen Welt.

Luis Riu war am Montag (12.2.) in Miami (Florida, USA) vorübergehend festgenommen worden. Nach Hinterlegung einer Kaution von 20.000 US-Dollar kam er nach dem zuvor mit der Staatsanwaltschaft vereinbarten Gerichtstermin wieder frei. Der Hotelier hatte sich - ebenso wie der ebenfalls beschuldigte Regionalmanager Alejandro Sánchez - selbst gestellt.

Das Ermittlungsverfahren war laut einem Bericht der Zeitung „Miami Herald" nach einer anonymen Anzeige eingeleitet worden. Der Hotelkonzern weist die Anschuldigungen in der Pressemitteilung zurück: Die beiden Manager seien „absolut unschuldig". Man vertraue darauf, dass die US-Justiz zu dem Schluss kommen werde, dass die Anschuldigungen „jeglicher Grundlage" entbehren. /ff

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