Vor dem spanischen Nationalgerichtshof in Madrid hat am Montag (19.2.) der Prozess gegen mehrere auf Mallorca festgenommene mutmaßliche Mitglieder der russischen Mafia in Spanien begonnen. Mit zwei der ursprünglich 26 Angeklagten einigte sich die Staatsanwaltschaft auf Reduzierung des Strafmaßes im Gegenzug für ihre Aussagen. Der Prozess begann ohne die Anwesenheit des mutmaßlichen Anführers der Organisation, dem in Calvià festgenommenen und später geflüchteten Gennadius Petrov, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wird.

Der Prozessauftakt begann mit mehreren Anträgen der Verteidigungen. Unter anderem forderten sie die Nichtigkeit des Prozesses, da der Hauptangeklagte und seine wichtigsten Vertreter, Alexander Ivanovich Malyshev und Olga Solovyeva nicht anwesend seien. Dieses Argument ließ das Gericht nicht gelten, da ansonsten auch niemand der Eta-Terroristen je verurteilt worden wären.

Aufgrund der angeschlagenen Gesundheit seines Mandanten forderte der Verteidiger von Mikhail Rebo, dass dieser zuerst aussage und anschließend nicht mehr an den übrigen Sitzungen teilnehmen müsse. Die vorsitzende Richterin Ángeles Barreiro unterbrach die Sitzung bis zum Mittwoch (21.2.), um über die verschiedenen Anträge zu entscheiden.

Die vor Gericht stehende kriminelle Organisation bestand aus mehreren Russen, US-Amerikanern, Schweizern und EU-Europäern, die sich auf den Balearen und der spanischen Mittelmeerküste niederließen. Den Mitgliedern wird unter anderem Mord, Waffenhandel, Erpressung, Betrug, Urkundenfälschung, Bestechung, Schmuggel und Drogenhandel vorgeworfen. /tg