Der Megapark an der Playa de Palma könnte ernsthafte Probleme mit der Stadt Palma de Mallorca bekommen. Das Baudezernat des Rathauses prüft derzeit die rechtliche Situation des vor allem bei Deutschen beliebten Tanztempels. Dabei geht es um die Betriebsgenehmigung und möglicherweise illegal durchgeführte bauliche Maßnahmen.

Der ehemalige Bürgermeister und jetzige Baudezernent der Balearen-Hauptstadt, José Hila, trat am Dienstag (20.2.) vor die Presse, um eine Entscheidung der Baukommission der Stadt mitzuteilen. Dabei geht es um den Antrag des Megapark-Betreibers, die beiden für das Gebäude angemeldeten Geschäftsaktivitäten - Diskothek und Restaurant (ohne Musik) - zusammenzulegen. Einen entsprechenden Antrag der betreibenden Cursach-Gruppe hatte die Stadt Palma abgelehnt. Gegen die Ablehnung legten die Betreiber Widerspruch ein, dem die Stadt nun am Dienstag endgültig widersprach.

Wörtlich erklärte Hila vor den laufenden Kameras: "Ursprünglich existierten [im Megapark] zwei verschiedene Räumlichkeiten, ein Restaurant und ein Vergnügungszentrum [Diskothek], die später durch bauliche Maßnahmen zusammengelegt wurden, nach unserem Verständnis ohne Baugenehmigung. 2015 beantragte das Unternehmen dann im Rathaus, die Genehmigung der Bauarbeiten und die Zusammenlegung der Betriebsgenehmigungen."

Das Verfahren sei noch nicht beendet. Man sei nun dabei, die rechtliche Situation zu überprüfen. Dabei gehe es sowohl um die Betriebsgenehmigungen, als auch um die möglicherweise ohne Lizenz durchgeführten Bauarbeiten, erklärte eine Sprecherin des Rathauses am Mittwoch gegenüber der MZ. Welche Konsequenzen sich aus dieser Entscheidung für den Betrieb des Megaparks ergeben, sei ungewiss.

Der Megapark ist zur Zeit wegen seiner jährlichen Winterpause geschlossen und will am 29. März den Betrieb wieder aufnehmen. Die offizielle Saisoneröffnung mit großer Party ist für den 13. Mai angekündigt. Inwieweit die neue Situation den Betrieb beeinträchtige, könne man noch nicht abschätzen, erklärte ein Sprecher der Cursach-Gruppe der MZ. Man habe von der Entscheidung aus der Presse erfahren, sie sei dem Unternehmen noch nicht schriftlich mitgeteilt worden." Sobald wir etwas schriftlich haben, können wir darauf antworten", hieß es bei Cursach.

Das Unternehmen bestätigte gegenüber der MZ, dass es im Februar 2017 eine Inspektion gegeben habe, bei der die Stadt Unregelmäßigkeiten festgestellt habe. "Diese wollen wir nun legalisieren", sagte ein Sprecher. Man werde alles daran legen, dass man zum vorgesehenen Termin Ende März normal öffnen könne.

Der Chef der Cursach-Gruppe, Bartolomé Cursach, sitzt seit März 2017 im Gefängnis. Gegen ihn wird wegen Verdachts auf schwere Straftaten ermittelt. Auch andere Discotheken der Gruppe hatten in den vergangenen Monaten Probleme wegen fehlender Lizenzen. /tg