Weil sie alte Lebensmittel neu verwurstet und mit neuem Etikett verkauft haben soll, hat die Guardia Civil auf Mallorca eine in Inca angesiedelte Firma vorläufig geschlossen. In einer Halle im Gewerbegebiet Can Matzari bei Inca sollen die mutmaßlichen Täter vor allem Käse- und Wurstwaren, deren Ablaufdatum kurz vor dem Verfall stand, zu neuen Produkten verarbeitet, neu verpackt und vermarktet haben.

Ein auf solche Betrugsfälle spezialisierter Inspektor hatte zunächst bei einer Routineuntersuchung Auffälligkeiten beobachtet. Bei einem weiteren Überraschungsbesuch entdeckte er Käse in drei verschiedenen Formaten: in der Originalverpackung mit dem fast abgelaufenen Verfallsdatum, in einer anderen Verpackung ohne Etikett und in der neuen Verpackung mit neuem Etikett.

Mit diesen Indizien kehrte die Lebensmittelinspektion mit der Guardia Civil und einem richterlichen Beschluss in der Hand wieder und ließ die Halle Anfang Februar schließen, wie nun bekannt wurde. Gegen die mutmaßlichen Täter wird nun wegen Verdacht auf Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz ermittelt.

Die mehrere Wochen andauernde Schließung des Unternehmens, das vor allem Restaurants und Hotels in der Umgebung mit Milchprodukten, Eiern, Öl und Fetten belieferte, sorgte in mehreren Fällen zu Engpässen bei der Versorgung der Kunden. Das Unternehmen beschäftigte in den vergangenen Jahren zwischen elf und 50 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz liegt bei rund 2,5 Millionen Euro. /tg