Nach massiver Kritik der Verbraucherschützer auf Mallorca hat der Billigflieger Ryanair Vorwürfe einer familienfeindlichen Politik und kundenunfreundlicher Gepäckbestimmungen zurückgewiesen. Kinder, die zusammen mit ihren Eltern flögen, erhielten gratis einen Platz zugewiesen, heißt es in einer Antwort an die Nachrichtenagentur Europa Press - wobei zu ergänzen wäre, dass die Sitzplatzreservierung für die Erwachsenen zum Preis von mindestens 4 Euro verpflichtend ist. Im übrigen hätten die Kunden die Wahl, ob sie gegen eine Gebühr einen Sitzplatz wählen könnten oder diesen gratis zugewiesen bekämen.

Die Vereinigung Consubal hatte am Dienstag (6.3.) angekündigt, die Geschäftspraktiken von Ryanair dem Europa-Parlament zu melden. Die Airline verlange Gebühren für Basisdienstleistungen, etwa dafür, dass Kinder neben ihren Eltern sitzen dürften. Auch hinsichtlich des Handgepäcks würden Passagiere gezwungen, einen Aufpreis zu zahlen, um nicht lange Wartezeiten bei der Gepäckausgabe in Kauf nehmen zu müssen.

Kunden mit Priority-Check-in könnten zwei Gepäckstücke als Handgepäck mit an Bord nehmen, heißt es in der Antwort von Ryanair. Bei allen anderen Passagieren werde das zweite, schwerere Handgepäck kostenlos aufgegeben und im Laderaum verstaut. Schon bislang habe man die Praxis angewandt, bis zu 90 größere Handgepäckstücke im Passagierraum zu erlauben und die restlichen im Laderaum zu verstauen.

Zuletzt hatte Ryanair angekündigt, das Flugangebot zwischen Städten in Deutschland und Mallorca in diesem Jahr stark auszubauen. Auch auf Mallorca wächst unterdessen die Kritik am Billigflieger hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. /ff