Der 2014 gegründete mallorquinische Brausehersteller Pep Lemon stellt vorerst die Produktion ein. "Es ist aber kein endgültiges Schließen", erklärte Gründerin Carme Verdaguer am Mittwoch (14.3.). Vielmehr wolle man sich eine Auszeit nehmen, um neue Wege zu überdenken und potenzielle neue Partner mit ins Boot zu nehmen.

"Wir haben uns entschieden, dass wir nicht die Nachfrage während der Tourismussaison decken und gleichzeitig über die Zukunft des Projekts reflektieren können", sagt Verdaguer. "Wir glauben nach wie vor an das Projekt, aber vielleicht müssen wir es überdenken und möglicherweise neue Weggefährten suchen."

Zufrieden äußerte sich Verdaguer in Hinblick auf das bisher Geleistete: "Ich bin stolz darauf, wie wir uns innerhalb von vier Jahren als Marke positioniert haben. Das Markenimage wurde von der Kundschaft angenommen und das empfinde ich als Erfolg, auch in Bezug auf das, was das symbolisch bedeutet."

Der Produktionsstopp habe nichts mit der juristischen Auseinandersetzung mit dem US-Konzern Pepsi zu tun, betonte Verdaguer. Pepsi hatte sich vor Gericht durchgesetzt, es dem kleinen mallorquinischen Konkurrenten zu verbieten, seine Cola "Pep Cola" zu nennen. Auf Mallorca führte diese Entscheidung zu starken Solidaritätsbekundungen für den Getränkehersteller Pep Lemon, der den ungleichen Kampf geschickt in die Medien lancierte.

"Vier Jahre sind vergangen, seit wir mit dem Aufschrei auf die Straße gegangen sind: 'Schluss mit Fanta, hier trinken wir Pep Lemon!', erinnert der deutsche Mitgründer Christoph Hafner. Seither erinnere man die Kunden auf Mallorca daran, dass man Zitronenlimonade am besten mit Zitronen macht. "Wir wollten ein anderes und ein nachhaltiges Produkt herstellen und es ist uns gelungen, aber das reicht nicht. Das Projekt ist an einem Wendepunkt angelangt, der uns dazu zwingt, die Produktion und Vermarktung zu überdenken, um uns treu zu bleiben."