Alle Argumente sind ausgetauscht: Bei einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof Spaniens am Mittwoch (21.3.) in Madrid hat Mario Pascual, Anwalt von Königsschwager Iñaki Urdangarin, für dessen Freispruch plädiert. Die Staatsanwaltschaft forderte hingegen, die in erster Instanz verhängte Strafe von sechs Jahren und drei Monaten auf zehn Jahre zu erhöhen. Als Nebenkläger vertreten war zudem die balearische Landesregierung, sie forderte die Rückgabe der Gelder, die für die Ausrichtung von zwei Tagungen zum Thema Sport und Tourismus an das angeblich gemeinnützige Institut Nóos geflossen waren.

Die Angeklagten selbst waren am Mittwoch nur durch ihre Anwälte vertreten und nicht selbst vor Ort. Das Urteil wird in ein bis drei Monaten erwartet - wobei es dann dem Oberlandesgericht in Palma zukommt, über eine Hafteinweisung zu entscheiden. Bei einem Strafmaß von mehr als zwei Jahren gilt eine solche als sicher, mit einer Heraufsetzung der Strafe wird nicht gerechnet. Urdangarin ist ohnehin ein geächteter Mann in Spanien, er lebt inzwischen mit seiner Familie in Genf.

Urdangarin saß mit Ex-Sozius Diego Torres und Ex-Balearen-Premier sowie weiteren 14 Angeklagten Anfang 2017 auf Mallorca wegen dubioser Geschäfte seines angeblich gemeinnützigen Instituts Nóos auf der Anklagebank. Seine Frau, Infantin Cristina, wurde vom Vorwurf der Steuerdelikte freigesprochen.

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