Der Naturstrand Es Trenc im Süden von Mallorca muss dieses Jahr wohl ohne Sonnenliegenverleih auskommen. Vor dem Hintergrund der Erklärung zum Naturschutzgebiet durch das balearische Umweltministerium hat die Küstenbehörde keine Ausschreibung für den Verleih zugelassen, berichtet die Zeitung "El Mundo". Ausgeschrieben werde lediglich der Betrieb von zwei kleinen Chiringuitos, die die im vergangenen Jahr abgerissenen Strandbuden ersetzen sollen. Hinzu kommen vier Chiringuitos an weiteren Standorten in der Nähe.

Statt der ursprünglich 900 beantragten Sonnenliegen sollen nur 320 für den Verleih zur Verfügung stehen - in Sa Ràpita, Ses Covetes und Es Coto, aber nicht direkt am Es Trenc.

Die Konzessionen waren in den vergangenen Jahren eine zentrale Einnahmequelle für die Gemeinde Campos. Nun müsse man die Preise für die Ausschreibung deutlich niedriger ansetzen, heißt es laut "El Mundo" im Rathaus. Dort hat man Zweifel, ob sich überhaupt jemand für den Betrieb der Konzessionen interessieren wird. So ist dieser an zahlreiche Auflagen gebunden: Die Chiringuitos müssen mit Solarstrom betrieben werden, weit genug entfernt von den Dünen sein und über behindertengerechte Chemie-Toiletten verfügen.

Unterdessen hat am 9. April die erste Direktorin des Naturschutzgebiets ihren Dienst angetreten. Catalina Puig Prohens soll dafür sorgen, dass das Dünengebiet an dem bei Urlaubern beliebten Strand wieder ins ökologische Gleichgewicht kommt.

Das Gebiet von Es Trenc war im Juni vergangenen Jahres offiziell durch das Balearen-Parlament zum Naturschutzgebiet deklariert worden. Das Projekt, den jahrelang vernachlässigten und malträtierten Naturstrand und das dahinter liegende Dünensystem unter Schutz zu stellen, gilt als Meilenstein in der balearischen Naturschutzpolitik. Das künftige Schutzgebiet Es Trenc-­Salobrar umfasst insgesamt 1.448 Hektar zu Land und 2.225 Hektar zu Wasser.

Bereits seit Sommer 2016 werden Pendelbusse im Sommer für Badegäste eingesetzt. Im vergangenen Jahr sorgte der Strand vor allem wegen des Abrisses der dortigen Chiringuitos für Schlagzeilen. /ff