Steigende Immobilienpreise und höhere Mieten auf Mallorca - die balearische Landesregierung investiert in diesem Jahr auf den Inseln insgesamt fast 20 Millionen Euro, um die Wohnungsnot zu bekämpfen. Geplant ist unter anderem, sozialschwachen Familien bei der Zahlung der Miete zu helfen, Zwangsräumungen zu verhindern und den sozialen Wohnungsbau voranzutreiben. Insgesamt stehen in vier Jahren 84 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 34 Millionen Euro die Zentralregierung beisteuert.

Anspruch auf Hilfen bei der Zahlung der Miete hatten 2015 noch rund 700 Familien - ihre Zahl wolle man nun auf 3.300 steigern, so Marc Pons, Minister für Wohnung und Verkehr auf den Balearen. Voraussetzung ist, dass das Jahresgehalt nicht 23.000 Euro übersteigt und die Miete maximal 900 Euro im Monat beträgt. Bislang lag das Limit bei 600 Euro.

Weitere Hilfen gibt es für junge Leute, die ihre erste Wohnung kaufen - allerdings nur in kleinen Gemeinden und bis zu einem Immobilienpreis von 100.000 Euro. Für den sozialen Wohnungsbau stehen dieses Jahr 9 Millionen Euro zur Verfügung.

Übernachten in der Putzkammer von Hotels

Gewerkschaften berichten unterdessen gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca", dass einige Hotelangestellte inzwischen angesichts der hohen Mieten in Räumlichkeiten der Hotels übernachten, die eigentlich als Lagerräume etwa für Putzutensilien genutzt wurden. Die Angestellten erhielten Kost und Logis gratis, im Gegenzug verzichteten sie auf einen freien Tag. Man kenne einige Fälle aus Cala Millor, Son Servera und Cala Ratjada, heißt es. Betroffen seien insbesondere Paare, die für die Saison vom Festland nach Mallorca kämen. /ff