Und auch sie ist die Hausbesetzer losgeworden: Eine Französin konnte wieder in ein von ihr gemietetes Haus in der Gemeinde Andratx im Südwesten von Mallorca einziehen, nachdem zwei Hausbesetzer im Zuge der Drogenrazzia vom Donnerstag (19.4.) festgenommen worden waren - im Gegensatz zum Deutschen Frank Zingelmann musste die pensionierte Richterin also keine "Überzeugungsarbeit" leisten oder wie andere Betroffene auf eine Entscheidung der Justiz warten.

Die beiden Hausbesetzer waren nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am 11. März in das Anwesen an der Landstraße nach Estellencs eingebrochen, während die Bewohnerin in Frankreich weilte. Nachdem der Gärtner auf die "okupas" aufmerksam geworden war, erstattete sie in Begleitung des Bruders der Eigentümerin Anzeige bei der Guardia Civil. Die Beamten verwiesen jedoch auf die Notwendigkeit einer richterlichen Anordnung. Diesselbe Antwort erhielt die Eigentümerin. Im Laufe des Verfahrens behauptete einer der Hausbesetzer, der ausfindig gemacht werden konnte, dass das Haus offengestanden habe und er keine Wohnung habe.

Als die Französin nun in ihr Haus zurückkehrte, fand sie nach eigenen Angaben große Mengen Müll und eine zum Teil zerstörte Einrichtung vor. Drei Türen seien kaputt, des Weiteren der Stromzähler sowie mehrere Fenster. Gegenüber dem "Diario de Mallorca" übte die pensionierte Juristin deutliche Kritik am spanischen Rechtssystem: "Das Gesetz beschützt die Krimenellen vor ihren Opfern", kritisiert die gebürtige Pariserin, die seit 50 Jahren in Andratx einen Wohnsitz hat.

Nachdem der Deutsche Frank Zingelmann am Sonntag (15.4.) auf eigene Faust sein von Eindringlingen besetztes Haus an der Playa de Palma zurückerobert hat, riet die Nationalpolizei auf Mallorca Betroffenen in einer Pressemitteilung dazu, besser auf die Justiz zu vertrauen, anstatt selbst gegen Besetzer vorzugehen. /ff

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