Das auf Mallorca bekannte Fitness-Center Megasport, das zur Cursach-Gruppe gehört, schließt am Freitag (4.5.) um 23 Uhr seine Türen. Die Schließung soll offenbar definitiv sein. Damit reagieren die Betreiber auf ein Dekret des Baudezernats von Palma de Mallorca, das zahlreiche Nachbesserungen vorsah. Nach Angaben des Baudezernats hat Megasport gegen mehrere Bauvorschriften verstoßen beziehungsweise verfügte nicht über die notwendigen Lizenzen. Jetzt ist vor allem die Zukunft der rund 200 Mitarbeiter unklar. Mehr als 9.000 Mitglieder hatte das Fitness-Center zuletzt.

Die baulichen Verstöße kamen bei einer Inspektion ans Licht. Die Bedingungen des Baudezernats waren unter anderem, dass die Maximalkapazität von derzeit 1.550 auf 1.483 Personen gesenkt werden muss. Außerdem wurde bei der Inspektion entdeckt, dass mehrere Lizenzen nicht vorliegen, so etwa für eine Erweiterung des Spa-Bereiches, die Nutzung von Büroflächen für Sport oder die Nutzung von nicht dafür vorgesehenen Flächen für ein Squash-Feld.

Dem Megasport wurden 48 Stunden gegeben, um die Unregelmäßigkeiten in Ordnung zu bringen. Angesichts der knappen Frist entschieden sich die Betreiber für eine definitive Schließung des Geschäftsbetriebs. In einer Pressemitteilung in den kommenden Stunden will Megasport weitere Einzelheiten bekanntgeben.

Die Cursach-Gruppe hat sich am Nachmittag mit einer eigenen Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gewandt. Darin bedauern die Betreiber die Entscheidung der Stadtverwaltung von Palma. Megasport habe 2001 seine Pforten geöffnet "und in all den Jahren gab es nie Zweifel an der Rechtmäßigkeit" gegeben.

Man habe bereits vor einiger Zeit Teile der Anlagen schließen müssen, weshalb die neuen Auflagen nun einen Weiterbetrieb unmöglich machten. Aufgrund der Schließung des Megasport und der vorangegangenen Schließung der Discothek Pacha am Paseo Marítimo in Palma sowie der Teilschließung des Megapark seien in der letzten Zeit insgesamt 800 Arbeitsplätze verloren gegangen. Außerdem befinde sich die Cursach-Gruppe deshalb im Insolvenzverfahren.

Die Kunden von Megasport informierte die Gruppe, dass der Komplex in den kommenden Tagen geöffnet bleiben wird, damit die Mitglieder ihre persönlichen Dinge aus den Schließfächern holen sowie die Rückzahlungen der bereits gezahlten Beiträge einfordern können. Der Friseur sowie das Gesundheitszentrum MegasportHealth seien von der Schließung nicht betroffen, heißt es weiter.

Nach dem Disco-Tempel Megapark an der Playa de Palma ist Megasport nun das zweite zur Cursach-Gruppe gehörende Etablissement, das Lizenzärger bekommt. Der Megapark musste Anfang April 50 Prozent seiner Flächen schließen. /jk