Der Dachverband der Hoteliers auf Mallorca (FEHM) wirft der balearischen Landesregierung Intransparenz bei den Projekten vor, die mit der Touristensteuer auf den Balearen finanziert werden. Obwohl man mehrfach nachgefragt habe, wisse man nicht, inwieweit geplante Projekte bereits umgesetzt worden seien, kritisierte FEHM-Vorsitzende Maria Frontera am Mittwoch (16.5.), wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Die Steuer war im Jahr 2016 eingeführt und mit Beginn der Hauptsaison in diesem Jahr erhöht worden. Fällig werden seit 1. Mai zwischen 1 und 4 Euro pro Nacht und Urlauber, je nach Art der Unterkunft. In der Nebensaison dagegen änderte sich nichts, zwischen November und April beträgt der Satz zwischen 0,25 und 1 Euro.

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Verwendet werden die Einnahmen für Projekte aus den Bereichen Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Denkmalschutz oder Innovation. Bislang haben die Balearen 108 Millionen Euro mit der Nachhaltigkeitssteuer von den Touristen kassiert. Bekanntestes Projekt ist der Kauf des Landguts Es Canons im Nordosten von Mallorca für 8 Millionen Euro.

Entschieden wird über die Verwendung der Gelder in einer Kommission, in der neben Vertretern der politischen Institutionen oder Umweltschützern auch die Unternehmerverbände vertreten sind. Deren Anfragen nach detaillierten Informationen über den Fortschritt der beschlossenen Projekte seien ohne Erfolg gewesen, so Frontera. Sie kritisiert zudem fehlende Transparenz hinsichtlich der Umverteiliung der Zuständigkeiten im Tourismusministerium, wo die balearische Tourismusagentur (ATB) die Projekte koordinieren soll, seitdem vor kurzem die Zuständigkeit für die Tourismuswerbung an die Inselräte abgetreten wurde.

Die Hoteliers hatten von Anfang an versucht, die Touristensteuer zu bekämpfen. Zuletzt hatte das balearische Tourismusministerium eine Broschüre aufgelegt, um den Urlaubern zu erklären, wofür die Steuer verwendet wird. Sie zeigt auf einer Karte Beispiele für Projekte, in die die Gelder fließen. /ff