Auch auf Mallorca haben sich am Dienstag (23.5.) viele Richter an einem spanienweiten Streik beteiligt, zu dem sieben Berufsverbände aufgerufen hatten. 105 von insgesamt 201 Richtern und Staatsanwälten beteiligten sich balearenweit an der Aktion, mit der vor allem gegen den Personalnotstand protestiert wurde. Vor allem an den Gerichten in Inca und Manacor war die Beteiligung hoch.

Der Oberste Gerichtshof auf den Balearen teilte mit, dass 258 Verhandlungen verschoben wurden. Das Justizministerium hatte keinen Mindestbetrieb angeordnet - offiziell ist von einer Protestaktion und keinem Streik die Rede -, doch in den Gerichten seien alle dringlichen Fälle bearbeitet worden, heißt es. Auch einige Anwälte unterstützten die Aktion.

Protestiert wurde gegen die mangelnde personelle und materielle Ausstattung - ein neues Informatiksystem fällt immer wieder aus und erweist sich als praxisuntauglich -, die Einmischung der Politik in die Justiz sowie für eine finanzielle Besserstellung der Richter und Staatsanwälte, die im europaweiten Vergleich deutlich unterdurchschnittlich verdienen. Es war der bislang zweite Streik in der spanischen Geschichte. /ff