Die wegen fahrlässiger Brandstiftung in einem Hotel auf Mallorca festgenommenen britischen Touristen haben in der Anhörung vor dem Haftrichter abgestritten, für das Feuer verantwortlich gewesen zu sein. Ihrer Version zufolge standen sie trinkend und rauchend auf dem Balkon, als aus dem Hotelzimmer die ersten Flammen schlugen.

Das Feuer war am Sonntag (20.5.) im Hotel BH Mallorca im Küstenortsteil Magaluf im Südwesten von Mallorca ausgebrochen. Zwei Zimmer und ein Flur brannten aus, das Gebäude musste evakuiert werden. Rund hundert Gäste mussten ihre Zimmer verlassen, die Feuerwehr rettete sieben Touristen mit einem Leiterwagen aus den oberen Stockwerken.

Am Folgetag nahm die Guardia Civil vier britische Touristen fest, denen vorgeworfen wird, den Brand durch Hantieren mit Feuerzeugen und einer Spraydose ausgelöst zu haben. Den Vermutungen der Ermittler zufolge wollten die Verdächtigen einem betrunken im Bett schlafenden Freund einen Streich spielen, indem sie ihm eine offene Flamme an die Füße hielten. Dabei könnte die Matratze Feuer gefangen haben.

Die mutmaßlichen Täter schildern den Vorgang anders. Sie standen auf dem Balkon, während ihr Freund im Zimmer schlief. Das Feuer hätten sie erst bemerkt, als andere Hotelgäste schreiend darauf aufmerksam machten. Der Schlafende sei aufgewacht, als das Zimmer in Flammen stand. Zu dem Zeitpunkt, so schilderte er, sei er alleine im Zimmer gewesen und habe panikartig den Raum verlassen.

Der Haftrichter ließ die vier Verdächtigen unter Auflagen frei. Das Land dürfen sie allerdings nicht verlassen, sofern sie nicht eine Kaution von 30.000 Euro hinterlegen. Der entstandene Sachschaden wird auf 200.000 Euro geschätzt. Ernsthaft verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Die Rettungskräfte behandelten mehrere Personen wegen leichter Rauchvergiftungen. /tg