Die spanische Zentralregierung in Madrid nimmt jetzt Geld in die Hand, damit die Pleite des Reiseriesen Thomas Cook nicht zu heftige Auswirkungen auf die spanischen Urlaubsziele hat. So soll am Freitag (11.10.) ein königliches Dekret beschlossen werden, das insgesamt 13 Maßnahmen zur Linderung der Krise rund um den insolventen Reiseveranstalter umfasst.

Fünf Schwerpunktthemen wurden dabei ausgemacht: Flugverbindungen, Hilfen für Unternehmen und Selbständige, die von der Pleite betroffen sind, Aufrechterhaltung von Arbeitsplätzen, Stimulation der Nachfrage von Urlaubern sowie Qualitätsverbesserungen in den Urlaubsgebieten.

Die spanische Tourismusministerin Reyes Maroto erklärte am Donnerstag (3.10.), dass der Schwerpunkt der Maßnahmen auf den Balearen und den Kanaren liegen soll, die beiden mit Abstand am meisten betroffenen Regionen. So schätzt man, dass auf den Balearen rund 300.000 Urlauber in den kommenden sechs Monaten wegfallen, auf den Kanaren rund 400.000.

Der Flughafenbetreiber Aena hat unter anderem zugesagt, die Steuern bei zusätzlichen Flügen auf Passagierplätze komplett fallenzulassen, was für die Airlines rund 38 Prozent weniger Gebühren für Landungen und Starts bedeuten. Die britische Fluggesellschaft Jet2 hat bereits angekündigt, in diesem Winter 120.000 zusätzliche Plätze von Großbritannien aus nach Spanien anzubieten. Auch die Steuern auf die Flugsicherung Enaire sollen ab dem 1. Januar 2020 für alle Flüge auf die Balearen und die Kanaren um 12 Prozent gesenkt werden.

Des Weiteren öffnet die Zentralregierung für Unternehmen Hilfskredite in Höhe von 200 Millionen Euro. Die Regierung schätzt, dass die Pleite von Thomas Cook rund 1.000 Unternehmen betrifft. Davon sind etwa 600 Hotels. Weiterhin sollen auch die 3.400 direkt betroffenen Mitarbeiter von Thomas Cook auf Mallorca gesondert beraten und unterstützt werden. /jk