Paseo de las Palmeras soll sie heißen, die Strandpromenade der Zukunft. Der Name ist Programm. Urlauber sollen auf ihr irgendwann unter Schatten spendenden Palmen spazieren oder Fahrrad fahren. Auf dem mit Kalkstein und Basalt belegten Boden sollen sich die Umrisse von Seegras, Algen und Korallen wiederfinden. Keine Frage: Mit viel Fantasie und noch mehr grüner Farbe hat das niederländische Architektenbüro West 8 seinen jetzt vorgelegten Entwurf für die Umgestaltung des bedeutendsten Urlaubsgebietes der Balearen gezeichnet.

Insbesondere auf die großen Schmuddel-Ecken - den betonierten Torrente des Jueus, die zugemüllten Steinbrüche am Ostrand von Arenal oder das unwegsame Feuchtgebiet Ses Fontanelles - haben es die Niederländer abgesehen. Sie sollen zu grünen Oasen mit öffentlichen Gärten, Seen, Patios und in die Landschaft integrierten Gebäuden umgestaltet werden.

Grundsätzlich ist dieser Sanierungsentwurf, insbesondere für den unattraktiven Hinterhof von Arenal, zu begrüßen. Das bisherige Urlaubsangebot, das sich weitgehend auf Strand, Sonne und Alkohol beschränkt, würde an Attraktivität gewinnen. So kämen die geplanten Naherholungsgebiete vor allem den party-geplagten Familien und Senioren an der Playa entgegen und könnten dort zu einer Saisonentzerrung beitragen. Ebenso ist die Idee, an der Urlaubermeile mehr Platz fürs Fahrrad zu schaffen, positiv zu bewerten.

Konkreter werden die Niederländer in ihrem Entwurf nicht, viele Fragen bleiben offen. Dass sich die Umgestaltung der Playa nicht von heute auf morgen vollziehen wird, ist nachzuvollziehen. Schließlich geht es nicht um ein neues Make-up, sondern um eine tiefgreifende Schönheitsoperation. So etwas braucht bekanntlich Zeit, Geld und Geduld. Unverständlich ist allerdings schon, dass selbst vier Jahre nach der offiziellen Absichtserklärung von Landesregierung, Kommunen und Inselrat von einem detaillierterem Plan zur Neugestaltung der Playa immer noch nicht viel zu sehen ist.