Nur um ein paar tausend Stimmen verfehlte die Volkspartei PP bei den Landtagswahlen am 27. Mai 2007 die absolute Mehrheit. Was wäre eigentlich passiert, wenn es anders gekommen wäre und Ministerpräsident Jaume Matas die Wiederwahl geglückt wäre? Die PP womöglich auch noch in der Stadtverwaltung das Sagen hätte? Man mag es sich gar nicht ausdenken. Rodrigo de Santos wäre womöglich noch im Amt. Der ehemalige Baustadtrat, enger Vertrauter von Jaume Matas und in der Öffentlichkeit immer stramme Katholik, verschwendete eine Million Euro mit einer albernen Spielburg im Stadtpark Sa Riera, trieb es mit kleinen Jungs und bezahlte seine Kokain- und Sexorgien mit der städtischen Kreditkarte. Auch Damián Videl gäbe es noch, den Leiter der balearischen Informatik-Behörde Bitel, der Software- und Computeraufträge nur gegen Kommission vergab, 700.000 Euro an Steuergeldern veruntreute und nach seiner Festnahme auch noch die Chuzpe hatte, sich damit zu verteidigen, dass er sich den Ausgabewünschen seiner Familie nicht habe widersetzen können; er sei unfähig, nein zu sagen.

Wir hätten es weiter zu tun mit Antònia Ordinas, der Leiterin des Wirtschaftsförderungsinstituts CDEIB, die ohne öffentliche Ausschreibungen hunderttausende Euro an Subventionen vergab, auch an ihre Lebensgefährtin, die Sopranistin Isabel María Rosselló. Oder mit Damià Amengual, dem Geschäftsführer des mit Jugend- und Studienreisen beauftragten Consorcio de Turismo Jove, und seinem Mitarbeiter Juan Francisco Gosálbez, die sechs Millionen Euro Defizit hinterließen, sich selbst Büroraume vermieteten und bei ihren ausgedehnten Dienstreisen in Begleitung ihrer Ehefrauen gerne auch mal in einer Nacht für 300 Euro aus der Hotel-Minibar konsumierten (wie geht das eigentlich?). Dank an den sozialistischen Ministerpräsidenten Francesc Antich, dass dieser Kelch noch einmal an uns vorübergegangen ist. Und den Anti-Korruptions-Staatsanwälten Miguel Ángel Subirán und Pedro Horrach weiterhin frohes Schaffen.