Die Prominenz ließ sich nicht zweimal bitten: Eine Spendengala auf Mallorca mit amerikanischen Schauspielern und Paris Hilton, da musste man dabei sein. Einen ýWohltätigkeits-Gipfel" mit einer garantierten Spendensumme von 1,25 Millionen Dollar - 840.000 Euro. Das hatte es hier noch nicht gegeben.

Was sich die deutschen Veranstalter Constantin Dietrich und Jan Stoltze da ausgedacht hatten, klang gut, zumal sie amerikanische Spendenprofis ins Boot holten: eine ehemalige Schauspielerin mit besten Kontakten nach Hollywood und einen smarten ýFundraiser". Die beiden versicherten damals gegenüber der MZ, dass ­diese Spendensumme ýgarantiert" sei. Dann wird es wohl viele Sponsoren geben, dachte man. Noch nach der Veranstaltung und zahlreichen Spendenzusagen freute sich Dietrich: ýEine Million Euro wird wohl draufkommen."

Nicht wirklich. Versprochen wurde von den Gästen viel, zahlen mussten die Veranstalter aber selbst und zwar die nicht unerhebliche Differenz zwischen tatsächlichen Spendeneinnahmen und garantierten 1,25 Millionen Dollar, zusätzlich diverser Kosten rund um die Veranstaltung. Wie viel das ist, will man lieber nicht sagen. Dann platzt auch noch ein Scheck an die balearische Wohltätigkeitsorganisation Aspanob, der deutsche Unternehmer vereinbart eine Ratenzahlung, stellt diese aber ein, als er nicht die geforderten Spendenquittungen bekommt, Aspanob macht die Lokalpresse mobil. Hier scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein.

Erstaunlich auch, dass bei der prächtigen Spendengala vergleichsweise Kleckerbeträge zusammenkamen, trotz der vielen wohlhabenden und -tätigen Menschen. Die meisten Gäste reisten am nächsten Tag wieder in die USA oder nach Kanada zurück und dachten sich wohl: Was interessiert mich mein Geschwätz auf Mallorca? Eines ist somit sicher: Eine ­Hollywood-Veranstaltung wird es so schnell auf Mallorca nicht mehr geben.