Längere Zeit war Ruhe, jetzt hat die Polizei in Palma eine neue Offensive gegen die Halter von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen gestartet. Nicht nur, dass sie am Flughafen für Aufruhr sorgt, jetzt verunsichert sie auch noch mit Falschaussagen. Wer innerhalb von 30 Tagen sein Auto umgemeldet hätte, würde absolut kostenfrei davongekommen, versicherte jetzt ein Polizeisprecher.

Das ist großer Humbug. Denn die zwölf Prozent Steuer auf den aktuellen Wert des Wagens kann sich nur derjenige sparen, der den hiesigen Behörden eine Abmeldebescheinigung seiner Heimatgemeinde vorlegt und sein Fahrzeug somit als Umzugsgut deklariert. Doch die meisten Zweithausbesitzer werden sich in Deutschland nicht abmelden, nur um hier ein spanisches Kennzeichen auf ihren Wagen schrauben zu können. Und selbst wenn: Kostenfrei ist die Anmeldung dann noch lange nicht. Schlimm, dass nach den Residenten, Steuerexperten und zugegebenermaßen oftmals auch Journalisten nun selbst die Polizei den Durchblick im Paragrafen-Dschungel verloren zu haben scheint. Mit der Autoummeldung in Spanien verhält es sich so wie mit der deutschen Steuergesetzgebung: Nur noch ganz wenige blicken wirklich durch.

Wer den Behörden-Marathon selbst in Angriff nehmen und keiner gestoría überlassen möchte, müsste zwei Wochen seines Jahresurlaubs opfern: eine Woche für die Beschaffung der Bescheinigungen, eine andere, um sich von den nerv­tötenden Behördengängen zu erholen. Zu diesen gehört auch ein Besuch beim spanischen TÜV, selbst wenn der Wagen noch eine gültige Plakette besitzt, die die Fahrtüchtigkeit belegt. Es stellt sich die Frage, warum ein Fahrzeug in Spanien von einem Fachmann neu vermessen werden muss, obwohl ein Golf in Deutschland nicht länger sein dürfte als hier. Viele Ausländer scheuen sich vor der Ummeldung, weil sie unnötig zeit- und kostenaufwendig ist. Wenn man den Prozess vereinfachen würde, wären Polizeikontrollen vielleicht nicht mehr notwendig.