Würden Sie einen Polit-Dösel wählen, der in vier langen Jahren kein einziges Band durchschneidet, kein einziges großes Projekt einweiht, der also nichts „macht", sondern sich darauf beschränkt, das Vorhandene intelligent zu nutzen, es perfekt instand zu halten und die Finanzen vorausschauend, das heißt zum Vorteil seiner Amtsnachfolger, zu verwalten? Natürlich nicht. Darum wählen wir ja auch „Macher" und nicht diese langweiligen Bewahrer und Verwalter.

Ein schönes Beispiel für Macherei ist derzeit auf Mallorca zu besichtigen. Hier hat die öffentliche Hand soeben für zwölf Millionen Euro ein Landgut namens Planícia gekauft, es gehört nun „uns allen", hurra. Nachdenklich macht die Nachricht, dass die Besitzer bis zuletzt den Verkauf zu verhindern trachteten und offenbar zu weitgehenden Zugeständnissen bereit waren: freier Zugang, Gebäude für Besucherzentrum, Instandhaltung auf eigene Kosten, usw.

Es erinnert an dieses andere Landgut namens Raixa, das die Behörden (konkret das Traumpaar Jaume Matas und Maria Antònia Munar) vor sieben Jahren für mehr als acht Millionen Euro Jil Sander vor der Nase wegschnappten, obwohl auch die deutsche Designerin umfassende Konzessionen angeboten hatte. So wollte sie Raixa dem Inselrat vererben, konnte jedoch nicht garantieren, dass sie rechtzeitig vor den nächsten Wahlen sterben würde, was den Politikern im Hinblick auf ihren Erfolgshorizont zu schwammig war, worauf sie das „Problem" mit einem tiefen Griff in unsere Taschen „lösten".

Was mit Raixa seither geschah, verheißt Böses für Planícia. Raixa wechselte gut 50-mal die Bestimmung, vom Parador-Hotel bis zum Sitz der „Allianz der Zivilisationen". Umgekehrt proportional zu diesem Ideenreichtum waren Tempo und Ausmaß der Umsetzung klarer Nutzungskonzepte. Planícia, heißt es nun, wurde gekauft, „um Spekulation zu verhindern". Was ja mal eine originelle Weise ist, die offensichtliche Spekulation mit Wählerstimmen zu begründen.