Jeder Einzelne kann mit seinem Verhalten etwas gegen die drohende Klimakatastrophe tun. Wir können bewusst einkaufen, ökologische Produkte von nachhaltig arbeitenden Unternehmen erwerben, unsere Ernährung auf regionale und saisonale Erzeugnisse konzentrieren, stromsparende Geräte und alternative Energien nutzen, unser Haus isolieren, in grüne Geldanlagen investieren. Jeder Geldschein ist ein Wahlschein, sagen die Macher der populären deutschen Öko-Internetplattform Utopia für strategischen Konsum.

Doch die Möglichkeiten des Einzelnen sind auch begrenzt. Es bedarf staatlicher Impulse. Die Mittelmeer-Insel Mallorca hat das Zeug zum Vorbild. Die günstigen klimatischen Bedingungen zum Energiesparen und das brachliegende Potenzial der hiesigen Landwirtschaft bergen Chancen für einen Wandel zur grünen Insel – Mallorca könnte somit auch seinem touristischen Image ein eindeutiges und zukunftsorientiertes Profil geben.

Das sähe dann etwa so aus: Verbannung des Autoverkehrs aus Palmas Altstadt und anderen Ortszentren verbunden mit einem massiven Ausbau von Radwegen und dem öffentlichen Nahverkehr, eine Fernstraßen-Maut, Tüten im Einzelhandel nur noch aus recycelbaren Materialien, der Ersatz von Plastikflaschen und Dosen durch ein Glasflaschen-Pfandsystem, die automatische Entrichtung eines Klima-Entgelts bei Mallorca-Flügen, Subventionen und Vorgaben für den Ausbau der regionalen ökologischen Landwirtschaft, Isolierung und Einsatz erneuerbarer Energien in Privathaushalten und Unternehmen, Förderung von Elektroautos und Car-Sharing, eine strenge Kontrolle der Mülltrennung, die flächendeckende Einrichtung von öffentlichen Verkaufsstellen für lokale Erzeuger.

Womit das alles finanziert werden soll? Die vielen Millionen aus dem spanischen Konjunkturprogramm, dem sogenannten Plan E, die oft in überflüssigen Straßenausbau geflossen sind, wären doch schon mal ein Anfang gewesen.