Auch in der ständig im Wandel begriffenen Tourismuswirtschaft gibt es einige feste Konstanten: Eine davon ist das Preisgeschacher zwischen den Hoteliers auf der einen und den Reiseveranstaltern auf der anderen Seite. Auf der ITB in Berlin haben alle für die Balearen wichtigen Reiseveranstalter angesichts der Wirtschaftskrise Preisnachlässe gefordert, um den Markt anzukurbeln. Das macht nach Ansicht von Tui-Chef Volker Böttcher auch für den Hotelier Sinn. Er müsse dann zwar einen Verlust beim reinen Einkaufspreis hinnehmen, bekomme dafür aber die Perspektive auf ein belegtes Hotel mit allen Nebenumsätzen, die der Gast vor Ort generiere. Die Cola am Pool, das Bier an der Bar, die Massage im Spa – daran könne der Hotelier nur verdienen, wenn Gäste da seien, so das Kalkül.

Die Hoteliers stellen das in Abrede. Sie glauben nicht, dass niedrigere Preise automatisch mehr Urlauber auf die Insel bringen. Das Reisegeschäft sei zu unwägbar geworden, um Erfolg und Misserfolg eines Jahres allein am Preis festzumachen. Das habe man auf Mallorca vor allem im vergangenen Jahr schmerzhaft feststellen müssen, als die Insel von den deutschen Boulevardmedien zum Seuchenherd der Schweinegrippe erklärt wurde. Auch die Bombenanschläge der ETA hätten sich auf das Geschäft ausgewirkt. Unter dem Strich sank allein die Zahl der deutschen Touristen um elf Prozent – die Preise hätten damit nichts zu tun gehabt.

So weit die Argumentations­linien – wir werden sehen, was dabei herauskommt. Fest steht: Mallorca muss wettbewerbsfähig bleiben. Und fest steht auch: Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen, selbst wenn sie immer später ins Reisebüro gehen, um zu buchen. Besonders der extrem lange und kalte Winter kann sich positiv auswirken. Die Menschen lechzen nach Wärme, und der schnellste Weg in die Sonne ist bekanntlich immer noch der nach Mallorca.