Wir Deutsche haben es gerne sicher. Zu Hause und im Urlaub. Wer auf Mallorca Ferien macht, musste sich auch bisher keine Sorgen wegen der Gesundheitsversorgung machen. Dieser Pluspunkt für den Insel-Tourismus ist jetzt dank der Vereinbarung deutscher Krankenkassen (siehe S. 4-5) mit Privatkliniken auf Mallorca noch dicker geworden. Versicherte der Techniker Krankenkasse und der AOK können nun bei Notfällen nicht nur das staatliche System in Anspruch nehmen, sondern auch zu privaten Ärzten gehen und sich auf Deutsch verständigen, ohne dafür extra bezahlen zu müssen.

Dank der Initiative der deutschen Kassen erhöht sich auch die Attraktivität des Urlaubsziels Mallorca. Wenn noch weitere Krankenkassen ähnliche Vereinbarungen wie Techniker und AOK treffen und eine private medizinische Versorgung damit für die Mehrzahl deutscher Urlauber angeboten würde, könnte damit sogar Tourismuswerbung gemacht werden. Die gute medizinische Versorgung auf der Insel spricht eventuell Bevölkerungsgruppen an, denen das für mehrere Millionen eingekaufte Konterfei von Tennisstar Rafael Nadal weniger sagt.

Nicht vergessen werden sollte aber in diesem Zusammenhang auch, dass – unabhängig von der Krankenkasse und speziellen Übereinkünften mit einzelnen Privatkliniken – die Notfallversorgung innerhalb der EU ohnehin unbürokratisch mit der europäischen Gesundheitskarte geregelt ist. Akut erkrankte deutsche Urlauber werden in Spanien problemlos in staatlichen Gesundheitszentren und Krankenhäusern behandelt. Dort müssen sie auch keinen niedrigen medizinischen Standard fürchten. Viele Bewohner Mallorcas nutzen ausschließlich das öffentliche System. Mallorcas Großklinikum Son Espases kämpft zwar bekanntermaßen mit einigen Baumängeln, aber die Ausstattung ist hochmodern. Zur Überbrückung der Sprachbarriere nutzen die Ärzte in den staatlichen Kliniken und zum Teil auch in den Gesundheitszentren Dolmetscher über Telefon.