Zwei Monate hatten die Schüler der privaten deutschen Viva-Schule in Santa Ponça Sommerferien. Am Montag (5.9.) hätte dort der Unterricht wieder beginnen sollen – und ausgerechnet am Freitag davor lässt die Gemeinde Calvià die Schule von der Polizei schließen. Die Rede ist von „eklatanten Sicherheitsmängeln". Selbst wenn die Kommune für den radikalen Schritt ihre Gründe gehabt hat, so ist doch der Zeitpunkt der Maßnahme absolut unglücklich gewählt und nicht nachvollziehbar. Auf die Familien wurde keine Rücksicht genommen. Die Eltern von rund 100 Kindern hatten ihre Planungen drauf ausgerichtet. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Behebung der beanstandeten Mängel im Verlauf der zwei Monate dauernden Ferien einzufordern. Oder idealerweise am Ende des vergangenen Schuljahres.

Unverständlich erscheint auch, warum überhaupt eine Schließung notwendig war. Immerhin war der Betrieb der Schule auch zuvor nicht unterbrochen worden, obwohl die Mängel laut Gemeinde schon lange Zeit bekannt waren. Welches Ausmaß die von der Kommune beanstandeten Mängel haben, ist unklar. Im Detail wurden diese nicht bekannt. Fest steht aber, dass die Ausstattung der Schule in den vergangenen eineinhalb Jahren von den jetzigen Betreibern stark verbessert worden ist.

Doch neben den von der Gemeinde beanstandeten baulichen Mängeln gab es offenbar auch Probleme in der Kommunikation zwischen Gemeinde und Schule. Dies wird wohl in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Denn dank mehrerer Krisen-Sitzungen der Schulbetreiber mit den Verantwortlichen im Rathaus dürften sich alle Beteiligten mittlerweile nun gut kennen. Offenbar waren dabei beide Seiten um eine möglichst schnelle Klärung und Einigung bemüht.

Positiv anzumerken ist auch, dass in Folge des intensiven Austauschs nun auch an der fehlenden Betriebsgenehmigung für den Schulbetrieb gearbeitet wird. Nach dem Schock der Schließung darf man also auf ein Happy End hoffen.