Der Taxistreit auf Mallorca ist kein Einzelfall. Weltweit herrscht Zwist zwischen den traditionellen Taxifahrern und den modernen Online-Anbietern wie Uber. In Spanien wird der Streit über Lizenzen ausgetragen.

Zum einen gibt es die sogenannten VTC-Lizenzen, bei denen der Chauffeur ausschließlich reservierungspflichtige Fahrten annehmen darf. Früher wurden diese Lizenzen hauptsächlich von hochwertigen Anbietern wie einem Limousinenservice genutzt. Heute stürzen sich Uber, Cabify und Aerocity auf die VTC-Lizenzen. Bisher kamen die Limousinen den Taxis nicht in die Quere. Das ist jetzt anders: Uber vermittelt reservierte Fahrten für kleines Geld, und mit einem Klick auf dem Smartphone steht fünf Minuten später ein Wagen bereit. Damit umgehen die Fahrer das Verbot, dass sie keine Kunden auf der Straße einsammeln dürfen. Für genau diese Lizenz zahlen Taxifahrer 200.000 Euro. Eine VTC-Lizenz ist für rund 5.000 Euro zu haben, der Ärger der Taxifahrer ist verständlich und auch die Angst um ihre Investition.

Für den Kunden wäre es das Beste, wenn es nur noch eine Lizenz zur Personenbeförderung im Auto geben würde. Diese müsste einfacher und günstiger erhältlich sein, auch wenn das einen Wertverlust für die bereits bestehenden, teuren Taxi-Lizenzen bedeuten würde. Durch den Wegfall der VTC-Lizenzen wäre der Weg auch frei für neue Konzepte wie das Carpooling. Hierbei teilen sich das Taxi mehrere Personen, die per App vom Anbieter gefunden werden. Mit VTC-Lizenzen ist das nicht möglich, da laut Gesetz der Wagen nur an einen Vertragspartner vermietet werden darf. Mit mehr Fahrgästen auf der gleichen Strecke würden die Kosten geteilt, wahrscheinlich würden mehr Leute häufiger Taxi fahren und das eigene Auto stehen lassen. Das würde wiederum die Anzahl der Fahrzeuge im Verkehr und die Standzeiten für die Taxifahrer reduzieren.

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