Die balearische Landesregierung will nun doch die Vermögenssteuer einführen, um die Haushaltsprobleme in den Griff zu bekommen. Wie die Zeitung "Diario de Mallorca" berichtet, will Ministerpräsident José Ramón Bauzá auf die Steuer zurückgreifen, nachdem weitere Pläne für Budgetkürzungen in allen Ministerien auf starken Widerstand stoßen. Rechtfertigt wird der Plan damit, dass die Vermögenssteuer in allen anderen Regionen Spaniens mit Ausnahme Madrids bereits erhoben werde.

Die neue Abgabe soll jährlich Mehreinnahmen von 29 Millionen Euro einbringen. Fällig wird sie für Steuerzahler, deren Vermögen mit mehr als 700.000 Euro beziffert wird, ihre Zahl wird auf den Balearen auf rund 6.000 geschätzt. Die Belastung steigt progressiv: Für besonders Reiche gilt ein Steuersatz von 2,5 Prozent.

Die Abgabe war zuletzt im Jahr 2008 spanienweit abgeschafft worden. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten 34.000 Balearen-Bewohner Vermögenssteuer zahlen, da die Grenze für die Abgabe noch bei 108.000 Euro lag. Die sozialistische spanische Regierung Zapatero beschloss dann 2011 angesichts der Haushaltsprobleme die Wiedereinführung der umstrittenen Abgabe. Balearen-Premier Bauzá hatte die Anwendung auf den Inseln bislang abgelehnt und stattdessen andere Abgaben eingeführt, so etwa auf Benzin.

Die Landesregierung prüft zudem die Einführung weiterer Steuern, unter anderem für große Handelsketten, die 10 Millionen Euro jährlich einbringen soll, oder auch für den Gebrauch von Plastikverpackungen. Geplant ist zudem die Erhöhung bestehender Abgaben.