Der konservative Oppositionsführer und Spitzenkandidat der Volkspartei (PP) bei den Regionalwahlen auf den Balearen am 22. Mai, José Ramón Bauzá, will im Fall eines Wahlsiegs die Katalanisch-Vorschriften in der öffentlichen Verwaltung kappen. Das hat der Politiker bei einer Rede in Madrid am Freitag (8.4.) auf einem Treffen mit Wirtschaftsvertretern angekündigt. Kenntnisse der katalanischen Sprache dürften nicht mehr eine unentbehrliche Voraussetzung, sondern nur noch ein Bonus sein für die Erlangung eines Postens in der öffentlichen Verwaltung. Fachlich gut ausgebildete Personen dürften nicht aufgrund fehlender Kenntnisse in der Inselsprache benachteiligt werden, so Bauzá.

Bislang müssen Anwärter für Stellen Katalanisch-Kenntnisse unterschiedlichen Niveaus nachweisen. Besonders im Fall der Ärzte im öffentlichen Gesundheitssystem hatte sich in den vergangenen Jahren Widerstand geregt. Die Generalsekretärin der PP in Spanien, María Dolores de Cospedal, warf dem balearischen Ministerpräsidenten Francesc Antich vor, die Sprache als Waffe benutzt zu haben.

Umfragen sagen für die Wahlen am 22. Mai einen Machtwechsel auf den Balearen voraus. Regiert bislang Antich mit einem Mitte-Links-Bündnis in der Minderheit, könnte dann die PP eine absolute Mehrheit erringen.