Die konservative Volkspartei (PP) hat auch im Großteil der Gemeinden auf Mallorca Siege abgeräumt. So kann die PP in den kommenden vier Jahren auch in Manacor und Llucmajor mit absoluter Mehrheit regieren und ist dort nicht mehr auf einen Koalitionspartner angewiesen. Weiterhin über eine absolute Mehrheit verfügt die PP in Inca, Calvià, Felanitx und Marratxí. Hinzugewonnen haben die Konservativen Binissalem und Alaró, auch in Sa Pobla ist die PP wieder stärkste Partei.

In insgesamt 29 Gemeinden können die Konservativen mit absoluter Mehrheit regieren, elf mehr als bislang. Die Sozialisten sind nur noch in drei Gemeinden stärkste Partei, darunter in Algaida, der Heimatgemeinde des bisherigen balearischen Ministerpräsidenten Francesc Antich, oder Lloseta.

In der Gemeinde Calvià kann die Volkspartei zukünftig mit 14 Gemeinderäten regieren, das sind zwei mehr als bislang. Einzige Oppositionspartei sind die Sozialisten mit elf Gemeinderäten, die UM-Nachfolgepartei Convergència per les Illes (CxI) ist nicht mehr vertreten. Neuer Bürgermeister wird der PP-Kandidat Manuel Onieva, der bisherige Amtsinhaber Carlos Delgado ist nicht mehr angetreten.

In Llucmajor gewinnt PP-Bürgermeister Joan Jaume zwei Gemeinderäte hinzu und benötigt in den kommenden vier Jahren keinen Koalitionspartner mehr zum Regieren. Wahlverlierer sind die oppositionellen Sozialisten, sie verlieren zwei Sitze.

In der Gemeinde Andratx hat die oppositionelle Volkspartei einen Gemeinderat hinzugewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt. Somit könnte das bisherige Mitte-Links-Bündnis an der Macht bleiben, wenn auch unter veränderten Vorzeichen: Sozialisten und Convergència per les Illes verlieren an Macht, die linksnationalistische PSM verdoppelt ihre Stimmen und kommt auf vier Gemeinderäte. Die PSM dürfte somit ihren Anspruch auf das Bürgermeisteramt zumindest für einen Teil der vier Jahre gegenüber Sozialisten und CxI durchsetzen.

In der Gemeinde Sóller gewinnt die oppositionelle Volkspartei die Macht zurück: Mit neun Gemeinderäten stellt sie wieder die absolute Mehrheit, Carlos Simarro kann Bürgermeister werden und das bisherige Mitte-Links-Bündnis in die Opposition schicken.

In der Gemeinde Alcúdia ist CxI der große Wahlverlierer, die Partei muss drei Gemeinderäte einbüßen und kommt nur mehr auf vier. Die oppositionelle PP legt zwar auf acht Gemeinderäte zu, verfehlt aber die absolute Mehrheit. Der Schlüssel zur Koalitionsbildung liegt nun bei der PSM, die wieder mit einem Gemeinderat vertreten ist. Denkbar sind ein Mitte-Links-Bündnis aus Sozialisten, CxI und PSM oder aber eine Koalition zwischen PP und CxI.

Gegen den Trend ging die Kommunalwahl in Santa Margalida aus. Dort kann das Bündnis aus Sozialisten und Linksparteien sechs Gemeinderäte holen und überholt damit die bislang regierende PP, die weiter bei fünf Gemeinderäten liegt. Das bisherige Bündnis aus Konservativen und der Lokalpartei Can Picafort Unit hat keine eigene Mehrheit mehr, denkbar ist eine Mitte-Links-Koalition.

In Felanitx baut Bürgermeister Biel Tauler seine absolute Mehrheit aus und regiert künftig mit zehn statt neun Gemeinderäten. Die Sozialisten verlieren ein Mandat und sind nur noch mit drei Gemeinderäten im Rathaus vertreten.

Unangetastet bleibt ebenfalls die absolute Mehrheit von PP-Bürgermeister Miquel Vidal in Santanyí. Er verliert einige Stimmen, behält aber alle zehn Gemeinderäte. Sozialisten und CxI verlieren Stimmen, Esquerra und Lliga Regionalista ziehen in den Gemeinderat ein.

In Son Servera ist die PP weiterhin stärkste Partei, mit sieben Gemeinderäten muss sie aber voraussichtlich in der Opposition bleiben: Das Mitte-Links-Bündnis unter Bürgermeister Josep Barrientos kann weiterregieren. Die Sozialisten haben zwar leicht verloren, dafür ist die Liste der Unabhängigen stärker vertreten.

In Sant Llorenç kann die oppositionelle PP ein Mandat gutmachen, kommt aber nicht gegen das Linksbündnis von Bürgermeister Mateu Puigròs an. CxI ist nicht mehr im Gemeinderat vertreten. Der deutsche Kandidat Thomas Wenzel auf Platz sechs der PP-Liste hat den Einzug in den Gemeinderat knapp verpasst.

Unübersichtlich bleibt die Machtverteilung in Capdepera. Die oppositionelle PP verliert einen Gemeinderat und kommt nur noch auf fünf Mandate, die Sozialisten gewinnen einen Gemeinderat hinzu. Zuletzt hatte Mitte-Links wegen internen Streitigkeiten jedoch in der Minderheit regiert.