Die in den vergangenen Jahren in Kalifornien aufkommende zunehmende kritische Beleuchtung des Wirkens des Missionars hat dazu geführt, dass der kalifornische Senat im April einem Antrag des Demokraten Ricardo Lara mit großer Mehrheit zustimmte, nach dem die Statue von Serra durch eine Büste der ersten Astronautin der USA, Sally Ride - gestorben im Jahr 2012 -, ersetzt werden solle.

Nach der Ankündigung der Heiligsprechung von Serra blieb dieser Antrag allerdings erst einmal liegen. „Wir wollen, dass die Statue von Serra dort bleibt, wo sie ist, und so seine Verdienste für Kalifornien herausheben", erklärte die Sprecherin der katholischen Konferenz von Kalifornien, Sandra Palacios. Die Statue stehe schließlich nicht nur für die Kalifornier, sondern für alle Katholiken des Landes und die gesamte spanischstämmige Bevölkerung.

2016 will Lara einen weiteren Vorstoß zum Sturz der Serra-Statue unternehmen. Das Thema hat einen heiklen Beiklang, der den Serra-Befürwortern nicht in den Kram passt: Die Astronautin Sally Ride war lesbisch und wäre damit die erste offen homosexuelle Persönlichkeit, die im Kapitol mit einer Statue geehrt würde. Auch Lara ist homosexuell.

Im Kapitol darf jeder der 50 US-Staaten zwei herausragende Figuren seiner Geschichte aufstellen. Neben Serra ist das für Kalifornien der Ex-Präsident der USA Ronald Reagan.