Dass bei der „Sonnensteuer" eine Ausnahme für die Balearen gemacht wird, liegt an den Nachteilen der Insellage - hier ist die Energieproduktion besonders teuer, und der Anteil erneuer­barer Energien besonders gering. Im Oktober etwa lag der Anteil der Solarenergie am verbrauchten Strom auf den Balearen bei 1,66 Prozent, der Windenergie bei 0,1 Prozent, Biogas bei 0,02 Prozent.

Kohlekraft aus Es Murterar bei Alcúdia dagegen lieferte 20,3 Prozent der Energie, Dieselkraft 11,9 Prozent, Erdgas 9,8, kombinierte Anlagen wie Cas Tresorer (Nähe Ikea) 27,8 Prozent. Das Stromkabel vom Festland steuert inzwischen 21,5 Prozent der verbrauchten Energie bei - hier ist zwar einerseits der Anteil der erneuerbaren Quellen höher, ­andererseits sind auch Atomkraftwerke im Mix dabei.

Solar- und Windparks sollen zwar laut einem Gesetz von 2014 auf den Balearen und den Kanaren staatlich bezuschusst werden, um nicht nur sauberer, sondern auch günstiger zu produzieren. Doch die bisherigen Anlagen sind vor allem kleinere Solarparks sowie solche zur Selbstversorgung von energieintensiven Betrieben wie Schlachtereien. „2014 haben wir für solche Betriebe Anlagen mit insgesamt 500 Kilowattstunden gebaut", so Torwie. Laut Landesregierung gibt es nur rund 500 Anlagen mit einer Leistung von weniger als 100 Kilowatt. Praktisch keine Chance hat die Windenergie - der Energiewirtschaftsplan sieht ein Verbot für Windparks im Gebiet der Tramuntana vor.