Von Heide Wetzel-Zollmann

Eine Pflanze, die unter optimalen Bedingungen lebt, wird nicht krank. Einen leichten Schädlingsbefall kann sie ohne Folgen überstehen. Hier reicht es aus, befallene Blätter und Triebe zu entfernen, die anschließend verbrannt werden sollten.

Bilden sich jedoch viele braune, fleckige Blätter oder klebrige Stellen an den Pflanzen, entdeckt man überall kleine Tierchen oder angefressene Blätter, dann ist es Zeit zu handeln. Denn die frühzeitige Bekämpfung von Krankheiten oder Schädlingen ist wichtig, damit eine Pflanze nicht zu stark geschwächt wird oder andere Gewächse befallen werden. Kranke Pflanzen können mit natürlichen Mitteln behandelt werden, auch wenn ihre Wirkung Zeit braucht. Anderenfalls helfen chemische Präparate weiter.

Hier einige Tipps der Pflanzen-expertin Antonia Barceló vom Garten-Center Magatzem Verd in Palma. Sie befasst sich seit fast zwei Jahrzehnten mit Schädlingen und Krankheiten von Kulturpflanzen.

Pelargonienbläuling

Die Geranie oder auch Pelargonie war bis vor 20 Jahren die Kulturpflanze in den balearischen Gärten mit der weitesten Verbreitung. Heute sieht man sie kaum noch, und wenn, dann ist sie klein und kränklich. Ein aus Südafrika eingeschleppter Schmetterling, der Pelargonienbläuling (Cayreus marshalli), dessen Raupen die Stiele aushöhlen, hat sie auf dem Gewissen. Vermutlich wurde der Schädling durch den Import von Pelargonium-Topfpflanzen 1990 auf die Balearen gebracht. Bald danach fand man ihn in Andalusien, und inzwischen wurde er auch in Deutschland nachgewiesen. Den Befall erkennt man an ausgehöhlten Stielen. Jetzt ist ein spezielles Pflanzenschutzmittel gegen diesen Schädling auf dem Markt. Pflanzenexpertin Barceló bezeichnet es als antitaladro - ein spezielles Insektenschutzmittel.

Schildlaus

Die bräunlich-schwarze Schildlaus (cochinilla) bewirkt durch ihre Saugtätigkeit große Schäden an den Pflanzen. Überdies scheidet sie den klebrigen Honigtau aus, auf dem sich später Rußtaupilze ansiedeln. Vorbeugend sollte man die Gewächse laufend kontrollieren. Befallene Pflanzenteile muss man sofort entfernen und verbrennen. Bekämpfen lassen sich Schildläuse durch Präparate auf Mineralölbasis oder durch systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel.

Blattlaus

Sobald es warm wird, breiten sich die kleinen schwarzen Blattläuse (pulgones) aus. Die Schädlinge befallen bevorzugt junge Triebe. Die Folge sind verkrüppelte Blätter und Blüten. Bei starkem Befall kann die Pflanze sogar eingehen. Bei leichtem Befall können die Parasiten mit einem Pinsel oder einem Tuch abgewischt werden. Stark befallene Triebe werden abgeschnitten. Danach wird die Pflanze mit einem harten Wasserstrahl abgespritzt. Angesagt ist auch Brennnessel-Sud. So wird er zubereitet: Ein Kilo frische Brennnessel in zehn Liter kaltem Wasser 24 Stunden ziehen lassen und das unverdünnt auf die Pflanzen spritzen. Ferner soll Schmierseifenlösung helfen.

Raupen

Vom Rand her angefressene, stark gezackte Blätter weisen auf einen Raupenbefall hin. Hier erweist es sich als sinnvoll, die Raupen (orugas) einzeln abzusammeln - auch wenn dies mitunter recht mühsam sein kann, da sie sich gut tarnen oder verstecken. Es gibt Insektizide, die man auf die Pflanzen sprühen kann.

Zitrusminiermotte

Zitrusbäume in Mittelmeerländern sind häufig von der Zitrusminiermotte (minador de citricos) befallen. Man erkennt das daran, dass sich die Blätter verformen. Es gibt eine Flüssigkeit (antiminador) dagegen, die auf gefährdete Stellen gesprüht wird, nachdem die befallenen Äste und Blätter entfernt worden sind.

Pilze

Es gibt viele verschiedene Pilze, die Pflanzen befallen. Sie hinterlassen auch unterschiedliche Spuren. Manchmal findet man eingerollte Blätter, in einem anderen Fall vertrocknet ein Pflanzenteil oder aber es liegt ein schwarzer Belag auf den Blättern. Kranke Teile werden entfernt und verbrannt. Anschließend sollte ein Fungizid angewandt werden.

Schnecken

Gegen die caracoles hilft ein spezielles Granulat namens Schneckenkorn (anticaracol), das unter die Pflanze gestreut wird. Das Produkt ist sehr giftig. Wer Haustiere hat, sollte das Mittel nicht benutzen. Manche Gärtner sammeln die Schnecken ein, andere stellen flache Schalen mit Bier auf, in denen sich die Kriechtiere dann sammeln. Auch das Errichten von Schneckenzäunen aus Blech, die mindestens zehn Zentimeter aus dem Boden ragen, kann diese Schädlinge von den Pflanzen fern halten.

Eisenmangel

Das typische Symptom ist eine Verfärbung der Blätter. Sie erscheinen blasser und weisen einen ins Gelbliche gehenden Grünton auf. Bei ersten Anzeichen ist das Düngen mit reinem Eisendünger zu empfehlen.

Tipps zur Vorbeugung:

Eine Kur mit Aminosäure-Präparaten (amino acidos) stärkt empfindliche und schwache Pflanzen. Auf dieses Mittel schwört Pflanzenexpertin Barceló. Um Zimmerpflanzen vor Pilzen, Bakterien oder Viren zu schützen, kann man auch eine Aspirin-Tablette in einem Liter Wasser auflösen und ab und zu damit gießen oder sprühen. Übrigens: Auch Schnittblumen halten mit einer Aspirintablette im Vasenwasser länger. Grünpflanzen sollten von März bis Oktober Eisendünger erhalten.

Center mit Pflanzenexperten

Magatzem Verd

Avda. General Riera, 158

Palma

Tel.: 971-20 56 11

Garden Center Paguera

Avda. Peguera, 2

Peguera/Calvià

Tel.: 971-68 70 50/61

Cocos - Garden Art

Landstraße

Port d´Andratx-Andratx

Tel.: 971-13 75 45

www.cocosgarden.net

Vivers Santa Maria

Landstraße Palma-Inca, km. 12,1

Santa Maria

Tel.: 971-62 15 46

Plantes Inca

Landstraße Inca-Llubi, km 1,4

Inca

Tel.: 971-88 38 81

Jardineria Dragó

Carretera de la Font

Pollença

Tel.: 971-53 33 93

Jardineria Santanyí

Landstraße

Santanyí-s´Alqueria, km 0,5

Tel.: 971-16 34 89