Von Frank Feldmeier

Nicht alles, was als ýSprachkurs" in den Handel kommt, hat diesen Namen auch verdient. Zu diesem Urteil kommt die Stiftung Warentest, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema auseinandergesetzt hat (Sonderheft: Test Spezial Sprachenlernen; 7,50 Euro; im Zeitschriftenhandel). Besonders im Bereich Software und Audio-Kurs trennten Gutachter und Nutzer die Spreu vom Weizen - nur wenige Produkte wurden als empfehlenswert eingestuft, bei den PC-Kursen vergaben die Tester kein einziges Mal die Note eins.

Und auch das beste Produkt ist noch keine Erfolgsgarantie. Denn wenn Schule und Studium erst einmal abgeschlossen sind, müssen Interessierte nicht nur Motivation und Spaß am Lernen unter Beweis stellen, sondern auch Disziplin und Zeitmanagement - besonders, wenn der Sprachkurs zu Hause stattfindet, mit Kopfhörern und am Bildschirm. Der Vorteil: Niemand lacht bei peinlichen Versprechern, das Lerntempo kann selbst bestimmt werden.

Empfehlenswert ist, schon vorab auf der Website des Anbieters eine Demo-Version des Programms in Augenschein zu nehmen, um zu prüfen, ob einem Design und Anwendung gefallen. Wichtig ist zudem die richtige Einschätzung des eigenen Sprachniveaus. Dabei hilft der vom Europarat eingeführte sogenannte Gemeinsame Europäische Referenzrahmen: Die Fähigkeiten im Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben werden in sechs Stufen eingeteilt, von der elementaren (A1, A2) über die selbstständige (B1, B2) bis zur kompetenten Sprachverwendung (C1, C2). Das Raster kann heruntergeladen werden unter www.europass-info.de/de/

europass-sprachenpass.asp oder unter www.mallorcazeitung.es.

Vor dem Kauf sollte zudem bedacht werden, wie viel Zeit - und auch Konzentration - zum Lernen überhaupt bleibt: Nach der Arbeit unter der Woche - oder am Wochenende, wenn eigentlich Freizeitprogramm eingeplant ist? Wer einen Lehrer braucht, der die Hausaufgaben kontrolliert, ist dann doch besser im Kurs in einer der Sprachschulen auf Mallorca aufgehoben.